BürgerInnen können bei Arten- und Umweltschutz mitmachen
Der NABU soll insbesondere seine Expertise zu Klimaschutz und Biodiversität einbringen, womit neue Synergien zwischen der Wasserwirtschaft von morgen und dem Schutz der Natur entstehen“, sagt der EGLV-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Uli Paetzel. Auch Dr. Heide Naderer, Landesvorsitzende des NABU, freut sich über die neu entstandenen Möglichkeiten der Zusammenarbeit: „Gemeinsam mit der EGLV werden wir in den nächsten Jahren weiter an der ökologischen Umgestaltung und Verbesserung einer blau-grünen Region arbeiten.
Schmetterlingswiese an der Körne
Ein Beispiel für eine solche Zusammenarbeit ist ein neues Bewirtschaftungsverfahren, das nun testweise auf einer Fläche an der Körne im Kreis Unna umgesetzt wird. Durch eine extensive Bewirtschaftung der Grünflächen möchte man dort die Artenvielfalt steigern. Zukünftig wird diese Fläche nur sporadisch gemäht und Fachleute dämmen nicht regionaltypische Pflanzen ein. Ob die neue Art der Pflege erfolgreich ist, soll im kommenden Jahr die Entwicklung der Schmetterlingsfauna zeigen. Lassen sich mehr Schmetterlinge und verschiedene Arten durch den NABU Unna dokumentieren, kann diese Bewirtschaftungsform auf möglichst vielen ähnlich gelagerten Flächen von EGLV Anwendung finden. So entsteht neben der ökologischen Aufwertung einzelner Flächen Stück für Stück ein Netz von sogenannten Trittsteinbiotopen entlang der Gewässer.
Enge Zusammenarbeit mit NABU-Gruppen in Mengede
Ein weiterer Schwerpunkt der künftigen Zusammenarbeit zwischen EGLV und NABU NRW ist die Weiterentwicklung des Konzepts „Natur auf Zeit“. Hier haben sich die Partner als erstes das Projektgebiet des Hochwasserrückhaltebeckens in Mengede/Ickern vorgenommen. Im Zuge des Generationenprojekts Emscher-Umbau wurde dort im Jahr 2012 in der ersten Ausbaustufe eine Geländestruktur für ein Rückhaltebecken angelegt. Seitdem hat sich dieses Gelände sukzessive zu einem Rückzugsgebiet für viele verschiedene Tierarten entwickelt, das NABU-Gruppen aus Recklinghausen und Dortmund bereits dokumentiert haben. Sie konnten 58 Vogelarten nachweisen, von denen 34 auf der roten Liste stehen sowie zahlreiche Amphibien, Fledermäuse, Libellen und seltene Pflanzen. Der NABU NRW und EGLV wollen gemeinsam mit den NABU-Gruppen vor Ort eine gute Lösung sowohl für den Hochwasserschutz als auch für die dortigen Tier- und Pflanzenpopulationen finden.
BürgerInnen können im Rahmen von lokalen Gemeinschaftsprojekten das Vorhaben unterstützen
Zukünftig bringt sich der NABU NRW auch im Ruhrkonferenz Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ ein. Das Land NRW investiert im Rahmen der Ruhrkonferenz in den kommenden zehn Jahren rund 250 Millionen Euro in den Ausbau der blauen und grünen Infrastruktur im Ruhrgebiet. Der NABU berät zu ergänzenden Maßnahmen unter Biodiversitätsaspekten. Zusammen mit den NABU-Gruppen im Ruhrgebiet und EGLV sollen lokale Gemeinschaftsprojekte entstehen, mit denen die Biodiversität vor Ort gesteigert wird.