Das Mikrodepot am Ostwall zieht nach einem Jahr Zwischenbilanz

Fortsetzung gewünscht für das temporäre Mikrodepot in der Dortmunder Innenstadt

Seit Januar 2021 sorgen 5 Überseecontainer des temporären Dortmunder Mikrodepots am Ostwall in der Dortmunder Innenstadt für großes Interesse – in der Stadt, in den Medien, in der Fachwelt und in anderen Kommunen, die vom Dortmunder Mikrodepot am Ostwall lernen wollen. Als Beitrag für emissionsfreien Lieferverkehr nutzen vier Paketdienstleister Amazon Logistics, DPD, GLS und UPS das Mikrodepot als Umschlagplatz für die klimafreundliche innerstädtische Paketzustellung. Morgens werden Pakete für EmpfängerInnen im Innenstadtbereich angeliefert und in den Containern zwischengelagert. Im Laufe des Tages werden die Pakete auf Lastenräder umgeschlagen und emissionsfrei zu den Empfänger*innen transportiert.

Effizient: Lastenräder auf der letzten Meile
Aus Sicht der Paketdienste erweist sich das Mikrodepot als sinnvoller und zukunftsfähiger Bestandteil der Logistikkette. Lastenräder werden als effiziente Lösung für die letzte Meile in hochverdichteten innerstädtischen Wohnquartieren bewertet. Durch ihren Einsatz verringert sich der Flächenbedarf sowohl im fließenden als auch im ruhenden Verkehr. Parksuchverkehr, Parken in der zweiten Reihe, Einschränkungen von Sichtbeziehungen und Verkehrsbehinderungen sowie damit einher gehende Gefahrenpotenziale werden vermieden.
Seit Betriebsstart im Januar 2021 haben das im Mikrodepot umgeschlagene Sendungsvolumen und die Zahl der eingesetzten Lastenräder stetig zugenommen. Während des Betriebszeitraums wurden bis zu elf Lastenräder eingesetzt. Mittlerweile übersteigt der Platzbedarf zum sicheren Abstellen und Laden der Lastenräder, zum Umschlag der Pakete sowie zum Rangieren die Kapazitätsgrenzen des Mikrodepots am Ostwall. Damit die Paketdienstleister die Kapazitäten langfristig ausweiten können, wird die Entwicklung mehrerer Standorte erforderlich. 

Vom Experiment zur zukunftsfähigen Lösung
Das Konzept des Mikrodepots am Ostwall mit mehreren Paketdienstleistern hat überzeugt. Was als Experiment begann, hat sich als gute und zukunftsfähige Lösung erwiesen, die von den Paketdiensten in unterschiedlichen Formen und Umfängen weitergeführt wird. Zwei Paketdienste haben bereits eigene Lösungen mit größeren Kapazitäten gefunden bzw. umgesetzt, zwei suchen derzeit nach einer räumlichen Lösung für Paketumschlag und das Abstellen von Lastenrädern, um den emissionsfreien Lieferverkehr fortzusetzen. 

Aufgrund der positiven Erfahrungen wünschen alle Beteiligten eine Fortführung des Konzeptes Mikrodepot mit mehreren Nutzern. Die Kommunikation zur Standortsuche und die weitere Zusammenarbeit zum nachhaltigen Lieferverkehr zwischen Paketdiensten, Stadt Dortmund und IHK zu Dortmund wird jedenfalls fortgeführt.
Auch in der Fachwelt sowie in anderen Kommunen erfährt das Mikrodepot große Aufmerksamkeit. So wurde das Mikrodepot am Ostwall als best practice Beispiel im Jahr 2021 auf rund zehn Fachkonferenzen präsentiert und in mehreren Fachveröffentlichungen dargestellt. Im Rahmen der 2. Nationalen Radlogistik-Konferenz durch das HOLM (House of Logistics & Mobility) Frankfurt und den Radlogistikverband Deutschland hat die Radlogistik-Community das Dortmunder Mikrodepot am Ostwall auf Platz 1 als „Deutschlands Super-Mikrodepot“ gewählt.

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Quelle: Pressestelle der Stad Dortmund; Fotos: Katharina Kavermann – Dortmund Agentur