Mengeder Bündnis für den Frieden

Knapp 600 Menschen aus dem Stadtbezirk haben am gestrigen Sonntag an der  Friedensdemo
im Amtshauspark teilgenommen

Wenn das „Mengeder Bündnis für den Frieden“  Stunden vor der  Veranstaltung unsicher war, ob sich bei gutem Verlauf vielleicht 150 Menschen  im Amtshauspark treffen würden, waren diese Bedenken am Sonntag bereits mit Beginn des Treffens zerstreut. Die Zahl 150 war weit überschritten, gegen Schluss der Demo mögen es knapp 600 Menschen gewesen sein, die sich auf den Wegen rund um die Krokuswiese  versammelt hatten.

 

So galt der Dank von Bezirksbürgermeister Axel Kunstmann zunächst allen, die diese Demo geplant hatten, aber vor allem auch denen, die zum Amtshauspark gekommen waren.
„Ich bin überwältigt, dass so viele Menschen heute Nachmittag den Weg in den Amtshauspark gefunden haben. Damit hat sicherlich keiner in unserem Vorbereitungsteam gerechnet, als wir letzten Mittwochabend spontan zusammengesessen und diese Friedensdemo geplant hatten. Danke auch dafür, dass ihr in den Medien auf diese Veranstaltung aufmerksam gemacht habt“, sagte er und fuhr dann fort:

Dieser Krieg, gegen den sich die Demo richtet und der jetzt schon über eine Woche wütet, findet vor unserer Haustür statt, nur zwei Flugstunden von uns entfernt. Und ich habe Angst, dass dieser Krieg weiter eskaliert. Vor zwei Wochen hätte doch wohl kaum einer geglaubt, dass Putin in die Ukraine einmarschieren würde. Ich jedenfalls nicht.
Darum habe ich Angst vor dem, was dieser Adolf in seinem kranken Hirn noch an weiteren Gräueltaten parat hält.

Aber ich bin auch stolz. Stolz, dass ich in einem demokratischen Land leben darf, in dem ich meine Meinung frei äußern darf, in dem ich Worte wie „Krieg“, „Angriff“ und „Überfall“ verwenden darf, ohne Gefahr zu laufen verhaftet zu werden und für 15 Jahre in einen Straflager zu landen. Ich bin auch stolz in einem toleranten Land leben zu dürfen. Darum möchte ich an dieser Stelle auch betonen: dieser Krieg ist Putins Krieg, nicht der Krieg der Russen.
In unserer Stadt leben Russen und Ukrainer friedlich zusammen. Und das soll auch so bleiben. Nicht jeder Russe ist gleichzeitig auch ein Putin-Freund. Das wissen wir.

Ich bin dankbar für so viel Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung, die ihr heute hier im Amtshauspark sichtbar gemacht habt. Lasst es uns den Polinnen und Polen gleichtun und zeigen wir die gleiche Hilfsbereitschaft, wenn jetzt die ukrainischen Flüchtlinge in unser Land, in unsere Stadt kommen.
Ich bin dankbar, dass ihr alle heute Abend hierher gekommen seid, um ein Zeichen zu setzen für Frieden, Toleranz und Solidarität. Denn wir alle wollen Frieden, Frieden in der Ukraine, Frieden in Europa, Frieden in der Welt.

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung meldeten sich die Vertreter der beiden Mengeder St. Remigius Kirchen zu Wort, es wurden Friedenslieder gesungen und zum Schluss das „Vater unser“ gebetet. Letzteres erinnerte den Berichterstatter ein wenig an einen Feldgottesdienst, den er vor gut 60 Jahren bei der Bundeswehr zum Abschluss eines mehrtätigen Manövers in der Lüneburger Heide erlebte. War damals völlig überflüssig und ist auch heute nicht unbedingt nötig.

 

Fotos: K.N. . Zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken!