Frühjahrs-Aufruf zum „Bioblitz 22“

Frösche, Kröten, Molche und Salamander bestimmen: Frühjahrs-Aufruf zum Bioblitz

Die Plattform Observation.org, das Naturmuseum Dortmund und die Biologische Station Kreis Unna/Dortmund haben Anfang 2022 zum Bioblitz aufgerufen. Alle Interessierten sollen über das gesamte Jahr hinweg die Pflanzen, Pilze und Tiere innerhalb ihrer Stadt erforschen. Da nun das Frühjahr beginnt, können besonders gut die aus ihrer Winterruhe kommenden Frösche, Kröten, Molche und Salamander beobachtet werden.

Die heimischen Amphibienarten wandern in diesen Tagen zu ihren Laichgewässern. Für sie beginnt eine wichtige Zeit. „Sie kehren aus ihren Winterquartieren zu den Gewässern zurück, in denen sie aus dem Laich geschlüpft sind“, erklärt Dr. Christian Göcking von der NABU-Naturschutzstation Münsterland. „An vielen Stellen bedroht aber der Verkehr die Wanderung. Viele Tiere sterben bei dem Versuch, Straßen zu überqueren.“ Aus diesem Grund gibt es an vielen Straßen Amphibienzäune. Sie werden von Ehrenamtlichen betreut. Mithilfe der Zäune werden viele Amphibien gerettet.
Aufmerksame BeobachterInnen können die Amphibien auch im Wald oder an Gewässern bei geeignetem Wetter im Frühjahr gut beobachten. Es versteht sich von selbst, dass die Tiere nicht gefangen werden. Gerade im Amphibienschutz ist besondere Vorsicht und Hygiene geboten.(www.lanuv.nrw.de/natur/artenschutz/amphibienkrankheiten).

Erdkröte auf nächtlicher Wanderung zum Laichgewaesser

So ist z.B. der Feuersalamander von einer Pilzinfektion bedroht, die auch Menschen etwa über Gummistiefel verbreiten können.
Auf der Suche nach Amphibien dürfen in Naturschutzgebieten und geschützten Landschaftsbestandteilen die Wege nicht verlassen werden. Eine Übersicht der Dortmunder Naturschutzgebiete gibt es unter www.dortmund.de/umweltamt unter dem Punkt „Landschaftsplanung“ oder unter
www.bund-dortmund.de/umwelt-in-dortmund/naturschutzgebiete

Zur Bestimmung von Fröschen, Kröten, Molchen und Salamandern ist die App ObsIdentify ein hervorragendes Hilfsmittel, denn sie verfügt über eine automatische Bestimmungsfunktion. „Gerade mit Kindern und Jugendlichen macht es großen Spaß, die App einzusetzen und so die heimische Natur besser kennen zu lernen“, so Göcking. Alle Beobachtungen können über die App oder direkt über das dazugehörige Portal Observation.org erfasst werden.
Der Arbeitskreis Amphibien und Reptilien NRW, der mit der Plattform Observation.org eng zusammenarbeitet, freut sich über jeden gemeldeten Fund. „ObsIdentify hat uns schon viele neue Fundpunkte von Amphibien beschert. Auch häufige Arten wie Teichmolch, Erdkröte oder Grasfrosch sollten gemeldet werden. So ist der früher sehr häufige Grasfrosch in den letzten Jahren sehr stark zurückgegangen. Da ist wirklich jede Beobachtung wichtig“, sagt Martin Schlüpmann vom Arbeitskreis Amphibien und Reptilien NRW, der auch die Meldungen auf Observation.org prüft.
Wer mehr über Amphibien und andere manchmal ebenso unscheinbare wie spannende Artengruppen erfahren möchte, kann dies in den Kursen des LWL-Bildungs- und Forschungszentrums Heiliges Meer machen. In Dortmund gibt es verschiedene Naturschutzgruppen, etwa die Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz in Dortmund e.V. (www.agard.de), die sich über Unterstützung freuen und die – wie auch die Biostation – naturkundliche Exkursionen anbieten.
Weitere Informationen unter: www.bioblitze.lwl.org und https://observation.org
Interessierte finden zukünftig die Ergebnisse der Bioblitze 2022 hier:https://observation.org/bioblitz/categories/d-landkreise-und-kreisfreie-stadte-2022

Quelle: Pressestelle der Stadt Dortmund; Foto: LWL