KLANGVOKAL Musikfestival
Die Compagnia del Madrigale mit einer szenischen Hommage an den Renaissance-Komponisten Gesualdo
Die Vokalisten der Compagnia del Madrigale sowie das gefeierte Alte Musik-Ensemble Il Pomo d‘Oro sind die Protagonisten des spektakulären szenischen Projekts „Sparge la Morte“. Die Bühnenbilder und Lichtdesigner Davide & Giuseppe Di Liberto verwandeln dafür den Reinoldisaal mit illuminierten Cellophan-Bahnen in eine magische Klangkathedrale – in der epochale Madrigale von Carlo Gesualdo de Venosa und seiner Zeitgenossen erklingen.
KOMPONIST UND KAPITALVERBRECHER
Stirb und werde – dass der Tod die Voraussetzung für den Beginn von etwas Neuem ist, ist eine alte Denkfigur, die auch in der Kunst und speziell in der Musik ihren festen Platz hat. Bekanntes Beispiel dafür ist Don Carlo Gesualdo. Denn erst nachdem er in einem Eifersuchtsanfall nicht nur seine Frau Maria d‘Avalos und deren Liebhaber, sondern auch noch die eigene Tochter niedergemetzelt hatte, stieg er zum bahnbrechenden Musik-Fürsten auf. Ab 1590 komponierte Gesualdo sechs Bücher mit rund 150 epochalen Madrigalen, die mit ihren erregten und erregenden Harmoniezerfaserungen selbst im 20. Jahrhundert ein ungeheures Echo auslösten – etwa in den Werken von Igor Strawinsky und Wolfgang Rihm. Und auch auf der Opernbühne hat das Leben und Werk des neapolitanischen Mehrfachmörders seinen Weg gemacht.
RENOMMIERTE ENSEMBLES
„Sparge la Morte“ heißt nun eine szenische Gesualdo-Hommage, die zwei der renommiertesten Ensembles der Alten Musik-Szene gemeinsam mit den italienischen Bühnenbildern und Lichtdesignern Davide & Giuseppe Di Liberto konzipiert haben. Da ist das phänomenale Instrumentalensemble Il Pomo d´Oro, dessen pyrotechnische Klangkunst man etwa auf den Alben mit Countertenor Jakub Józef Orliński und der Mezzosopranistin Joyce DiDonato bestaunen kann. Mit der Compagnia del Madrigale ist eines der führenden Madrigalensembles der internationalen Musikszene zu erleben. Für die Einspielungen etwa der Vokalwerke von Luca Marenzio wurde man gleich mit dem „Diapason d’Or“ und dem „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ dekoriert. Und das Klassikmagazin „Rondo“ bezeichnete eine der vielen Gesualdo-CDs dieses mehrstimmigen Klangkörpers als „Meisterleistung“.
MAGISCHER KLANGRAUM
In „Sparge la Morte“ – der Titel lautet übersetzt „Der Tod breitete sich aus“ und stammt natürlich aus einem Gesualdo-Madrigal – verwandeln sich nun Vokalisten und Instrumentalisten in der spektakulären Szene in umherwandelnde Geister und Gespenster. Dafür schlagen die Brüder Davide und Giuseppe Di Liberto den Reinoldsaal mit halbtransparenten Cellophanfolien aus, die von allen Seiten poetisch und geheimnisvoll illuminiert werden.
Diesen magischen Klangraum füllen die Musiker nun mit Madrigalen von Carlo Gesualdo, Luca Marenzio und Sigismondo D´India, deren Gesänge nicht nur unfassbar modern daherkommen. Sie erzählen zugleich von all den menschlichen Emotionen, Leidenschaften und Abgründen, die ein Carlo Gesualdo in sich vereinte.
Gesualdo Project
Sonntag, 03. April 2022 | 17.00 Uhr | Reinoldihaus Dortmund.
Programm: Madrigale von Carlo Gesualdo u.a. .
Mit: La Compagnia del Madrigale, Il Pomo d‘Oro,
Karten: 20/25/30 Euro