Betrüger schüchtern VerbraucherInnen mit angeblichem Identitätsdiebstahl ein
Seit einigen Tagen gehen bei der Verbraucherzentrale Hamburg vermehrt Beschwerden wegen Anrufen von angeblichen Europol-Mitarbeitenden ein. Die Verbraucherschützer warnen davor, sich auf die Telefonate einzulassen. Es handelt sich um eine aktuelle Betrugsmasche, bei der ein angeblicher Identitätsdiebstahl vorgeschoben wird. Verbraucherinnen und Verbraucher können tausende Euro verlieren.Angerufene sollen Straftaten begangen haben
Die Anrufe, die von deutschen Mobilfunknummern zu stammen scheinen, starten zunächst mit der folgenden Ansage einer Computerstimme: „This call is from Europol. We would like to inform you, that your identity card number is in misuse. For more information please press 1.“ Wer die Zifferntaste auf seinem Telefon betätigt, wird allem Anschein nach zu einem Sachbearbeiter weitergeleitet, der in englischer Sprache weitere Ausführungen zum vermeintlichen Identitätsmissbrauch macht. Demnach seien im Ausland erhebliche Straftaten im Namen der Betroffenen begangen worden, so wurde zum Beispiel angeblich mit Drogen gehandelt. Eine Verhaftung stehe unmittelbar bevor.
Stopp der Ermittlungen sei gegen Geldzahlung möglich
Um die Ermittlungen einzustellen, sei die Zahlung einer höheren Geldsumme erforderlich, erklären die falschen Mitarbeitenden von Europol sodann am Telefon. Hierfür könne man beispielsweise beim britischen Geldtransferdienstleister Wise ein Konto eröffnen und über dieses einen höheren vierstelligen Geldbetrag an ein ausländisches Kreditinstitut überweisen. Die Kontoeröffnung bei Wise wird als Serviceleistung vom angeblichen Europol-Mitarbeiter am Telefon begleitet.
„Wer tatsächlich Geld überwiesen hat, sollte umgehend Kontakt zum eingebundenen Zahlungsdienstleister und zur eigenen Bank aufnehmen, um den Sachverhalt zu schildern“, erklärt Julia Rehberg von der Verbraucherzentrale Hamburg. Zudem rät die Verbraucherschützerin, Strafanzeige zu erstatten. Das sei bei jeder Polizeidienststelle oder auch online möglich.
Hinweis: Was bei einem tatsächlichen Identitätsdiebstahl zu tun ist, können Verbraucherinnen und Verbraucher auf der Internetseite der Verbraucherzentrale nachlesen: www.vzhh.de/identitaetsdiebstahl