Kampfschwimmer Joe Biden
Von Peter Grohmann
Brasilien, also dieser Kreditkartenfälscher und Urwaldmörder Bolze Naro hat ja klipp und klar gesagt: Wenn die anderen die Wahl gewinnen, also nicht er und seine Faschos, gibt’s richtig Bambule. Die Messer sind geschliffen, alles wird gut, sagte der betende Kandidat. Ja, freie Wahlen, die sind schwer zu machen – soweit sie überhaupt erlaubt sind.
Da hatte Scholz Glück, im Februar: Da erlaubte Joe Biden unserem Kanzler den Zutritt zum Weißen Haus in Washington zur gemeinsamen Pressekonferenz. Es ging um Friede, Freundschaft, Eierkuchen und westliche Werte wie Würde, Waffen, Wasser – also auch Gas und Nordstream Zwo. Noch standen die Soffjetts mit scharrenden Füßen an der Grenze zur Ukraine, im kalten Ostwind, die Zeiss-Fernrohre westwärts auf die Faschisten gerichtet. Die deutsche Industrie war bereits leicht beunruhigt, aber guten Muts, weil sie mit Biden und mir der Meinung waren, dass Diplomatie die Lösung ist. Verdamp lang her (BAP).
Auf der PK am 7.2.22 – 14 Tage vor dem Überfall auf die Ukraine – wollte ein vorlauter Journalist wissen, wie denn das mit Nordstream 2 wäre, wenn je was wäre (was keiner will). Biden wiegelte hin, wiegelte her, wiegelte auf: „If Russia invades Ukraine, then there will be no longer a Nord Stream 2. We will bring an end to it.“ Als der Frager, der nicht an Wunder glaubte, nachfragte, wie denn sowas möglich sei, wo das Projekt doch unter gesamtdeutscher Kontrolle stehe, fügte der Präsident weise hinzu: „I promise you, we’ll be able to do it“ – vielleicht in Erinnerung an Angela Merkel. (Übersetzung ins rein Deutsche auf der Website unserer Bundesregierung hier).
Nach Sichtung der Fakten fordere ich eine Untersuchungskommission unter Teilnahme der USA, Polens, der Nato, der Ostsee-Anrainer außer Rußland und Ukraine, ob Mitglied oder nicht: Untersucht!
Mit Blick auf die Weltlage würde meine Omi Glimbzsch in Zittau allerdings nun vielleicht resignierend sagen: „Friher hätts das nich gegäbn!“ In diesem Kontext ist ein viel genutztes Zitat von Konrad Adenauer hilfreich: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern!“ Um dem konservativen Knochen Adenauer zu schaden, ließen seine intimsten Feinde allerdings den zweiten Teil des Zitas weg: „Nichts hindert mich, weiser zu werden.“ Keine Ahnung, ob’s geklappt hat. Der größere Teil der Medien läßt gern auch mal was weg, wenn’s um Aufklärung gehen sollte – zum Beispiel die Biden-Zitate.
Jedenfalls sind die USA die einzige Macht, die so eine gelungene Sabotage von Nordstream nicht nur technisch jederzeit durchführen kann, sondern auch noch so, dass niemand was merkt und die Ausführenden unter Wasser (also unentdeckt) bleiben werden. Um noch einmal den Kampfschwimmer Biden zu zitieren: „Ich verspreche Ihnen: Das werden wir schaffen“.
Peter Grohmann * ist Kabarettist und Koordinator der AnStifter. Wir danken ihm für die Zustimmung zum Abdruck dieser Kolumne.
* peter-grohmann@die-anstifter.de