Ehrenamtler hatten am Freitag gut zu tun
Am Freitag waren wieder die „Heinzelmännchen aus Nette“ aktiv. Gemeint ist damit die Gruppe von rd. 20 Leuten, die sich in regelmäßigen Abständen in den Räumen der kath. Kirche Nette trifft, um defekte Kleingeräte zu reparieren.
BürgerInnen können bei diesen Terminen ihre defekten elektronischen Geräte, PC, Fahrräder u.ä. begutachten lassen und gemeinsam mit den ehrenamtlich tätigen Fachleuten wieder instand setzen.
Dabei entwickeln die Reparateure erstaunlichen Ehrgeiz und Ausdauer, um die Geräte wieder in Gang zu setzen. In besonders schwierigen Fällen rücken die ehrenamtlichen Helfer zusammen und tauschen ihre Erfahrungen aus. Hier zeigt sich auch die gute Stimmung der Akteure untereinander, die ihre Freizeit dem Repair- Café aktiv zur Verfügung stellen.
Am Freitag waren in der Zeit von 15.00 – 18.00 Uhr knapp 20 Rat- und Hilfesuchende erschienen, die in den meisten Fällen sehr zufrieden wieder von dannen zogen.
Damit die Zeit nicht zu lang wurde, ließ sich die Wartezeit bei Kaffee und Kuchen und im Gespräch untereinander angenehm überbrücken. Aber auch der Blick über die Schulter des Reparateurs und in das Innenleben eines technischen Gerätes ist für viele Besucher eine neue und tolle Erfahrung gewesen.
Der nächste „Repair-Termin“ ist für den 2.12.22 geplant.
**********
Was ist ein Repair Café?
Repair Cafés sind ehrenamtliche Treffen, bei denen die Teilnehmer alleine oder gemeinsam mit anderen ihre kaputten Dinge reparieren. An den Orten, an denen das Repair Café stattfindet, ist Werkzeug und Material für alle möglichen Reparaturen vorhanden. Zum Beispiel für Kleidung, Möbel, elektrische Geräte, Fahrräder, Spielzeug und vieles mehr. Auch sind kundige ehrenamtliche Helfer anwesend, die Reparaturkenntnis und – fertigkeiten auf verschiedenen Gebieten mitbringen.Besucher nehmen defekte Gegenstände von zu Hause mit. Im Repair Café machen sie sich gemeinsam mit einem Fachmann oder einer Fachfrau an die Arbeit. Man kann dort immer eine Menge lernen. Wer nichts zu reparieren hat, nimmt sich eine Tasse Kaffee oder Tee. Oder hilft jemand anderem bei der Reparatur.
Wozu ein Repair Café
In Europa werfen wir Unmengen weg. Auch Gegenstände, an denen nicht viel kaputt ist und die nach einer einfachen Reparatur problemlos wieder verwendet werden könnten. Das Reparieren ist bei vielen Menschen leider in Vergessenheit geraten. Besonders jüngere Generationen wissen nicht mehr, wie sie dies angehen sollen. Das Wissen, wie man Dinge repariert, verschwindet schnell. Das stellt eine Bedrohung für eine nachhaltige Zukunft und für die Kreislaufwirtschaft dar, in der Rohstoffe immer wieder erneut verwendet werden können.
Darum gibt es das Repair Café! Menschen mit Reparaturwissen erfahren die Wertschätzung, die sie verdienen. Wertvolle praktische Fertigkeiten werden weitergegeben. Gegenstände sind auf diese Weise länger brauchbar und werden nicht weggeworfen. Die Grundstoff- und Energiemenge, die für die Herstellung neuer Produkte erforderlich ist, wird somit gespart. Das gilt auch für die CO2-Emissionen. Denn bei der Herstellung neuer Produkte und beim Recycling von Gebrauchtgegenständen wird CO2 freigesetzt.
Keine Konkurrenz für Reparatur-Profis
Die Akteure der Repair Cafés werden häufig gefragt, ob die kostenlosen Reparaturtreffen eine Konkurrenz für Reparatur-Profis sind. Die Antwort lautet: im Gegenteil! Mit Repair Café möchten Organisatoren aus dem ganzen Land vielmehr das Interesse am Reparieren wieder wecken. Besucher werden regelmäßig an die wenigen Profis weiter verwiesen, die es noch gibt.Außerdem sind die Besucher von Repair Cafés in den meisten Fällen keine Kunden von Reparaturfachleuten. Die Besucher erzählen, dass sie kaputte Gegenstände meistens sofort wegwerfen, da sie die Reparatur in der Regel zu teuer finden. Im Repair Café sehen sie, dass es zum Wegwerfen tatsächlich Alternativen gibt.
Fotos: K.N.; zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken!