Starker Kranichzug über Nordrhein-Westfalen

Rast- und Zuggeschehen verlagert sich nach Westen

Der Zug der Kraniche in die Winterquartiere geht in die nächste Phase. Beflogen sie in den letzten Wochen vor allem die Hessenroute, brechen die Kraniche in den letzten Tagen in großer Zahl von den niedersächsischen Rastplätzen auf und überqueren dabei Nordrhein-Westfalen.

Wie den aktuellen Nachrichten des NABU zu entnehmen ist, hat sich die folgende Situation ergeben:
Während sich die großen Rastplätze im Nordosten Deutschlands weitgehend geleert hätten, habe in Niedersachsen die letzte Zählung in der Diepholzer Moorniederung Anfang des Monats noch über 50.000 rastende Kraniche ergeben. Bis zum Montag, 7. November, sei der Bestand sogar auf 59.275 Kraniche angewachsen. Seitdem seien kaum nennenswerte Zugbewegungen zu verzeichnen gewesen, so dass die Frage berechtigt gewesen sei, ob die Kraniche alle bei uns überwintern würden.

Doch seit vergangenem Samstag habe sich die Lage geklärt. Im Laufe des Vormittags hätten sich immer mehr Kraniche auf den Weg gemacht, um quer über Nordrhein-Westfalen Richtung Winterquartiere zu fliegen. Viele tausend Kraniche seien vom südlichen Niedersachsen auf einer breiten Bahn über Osnabrück, Münster, Ruhrgebiet und Bergisches Land bis ins Rheinland und die Eifel gezogen. Nächstes Etappenziel seien verschiedene Seen und Feuchtgebiete im Osten Frankreichs, vor allem der große flache Stausee Lac du Der in der Champagne. Das gleiche Bild habe sich am Sonntag gezeigt, so dass nun wohl ein Großteil der niedersächsischen Rastkraniche abgezogen sei.

Fotos: Silvia Rzadkowski; zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken!