Gute Musik, ebensolche Laune, und ’ne Menge Improvisation
Nikoläuse haben in diesen Tagen alle Hände voll zu tun. Das bekam auch der Heimatverein Mengede zu spüren: Der an beiden Tagen – 3.12./4.12. – vorgesehene Nikolaus war auf dem Weg zum Kirchengelände abhanden gekommen. Als wenn dies nicht genug wäre – auch der ökumenische Chor „Take Two“ musste seinen für Sonntag geplanten Auftritt absagen, da Chorleiter Haumann sich kurz vor dem Auftritt an Corona erkrankt meldete.
Am Rande: Die Lücke konnte zwar nicht geschlossen werden, aber behende, als seien solche Aushilfjobs sein täglich Brot, setzte sich Hans-Ulrich Peuser an die Orgel und so war kurzerhand statt der Chormusik Weihnachtsmusik von der Orgel zu hören. Und ebenso routiniert, als sei es seine Hauptbeschäftigung, übernahm Jürgen Karlshaus die Aufgaben eines Ersatz-Nikolaus.
Das musikalische Programm, dem sich dieser Beitrag über den Adventsmarkt in der Hauptsache widmet, wurde am Samstag durch die Auftritte des „Emscherwichtel-Chores“ unter der Leitung von Petra Kern und des „Regenbogen-Chores“ unter der Leitung von Sonja Jöher eröffnet. Beide Formationen sangen unbeschwert und gut vorbereitet ihr anspruchsvolles Programm und überzeugten zum Schluss durch eine gemeinsam vorgetragenes Weihnachtslied.
Den Abschluss des musikalischen Teils am ersten Tag übernahmen der Mengeder Bläserchor und das Saxophon-Quartett „Alla Breve“, die wechselweise musizierten.
Der Bläserchor unter der Leitung von Hans-Ulrich Peuser meisterte sein Programm aus einer Mischung von traditionellen und zeitgenössischen Weihnachtsliedern mit gewohntem Engagement und guter Musikalität, sicherlich auch, weil die Bläser im gewohnten Umfeld ihrer „guten Stube“ auftreten konnten. Für das Saxofon-Quartett – eine Formation aus Mengede und Umgebung, die von Michael Bereckis gecoacht wird – war der Kirchenraum völlig ungewohnt, was das Lampenfieber natürlich noch verstärkte. Gleichwohl konnten die Musiker zeigen, welche Fortschritte sie in den drei Jahren ihres aktiven Musizieren als Quartett gemacht haben und welches Potential in ihnen steckt.
Am Sonntag hatte dann die Formation „Stimmproblem“ ihren Auftritt. Seit knapp 20 Jahren singt der gemischte Chor aus verschiedenen Anlässen – mal sehr gut, mal etwas weniger – was auch mit der Anzahl der verfügbaren SängerInnen zu tun hat. Nach dem Auftritt am letzten Sonntag in der St. Remigiuskirche lässt sich sagen: Der Klangkörper der Formation hat im Augenblick eine Qualität erreicht, wie sie noch nie in den letzten Jahren von der Gruppe zu hören gewesen ist. Das wird am Sonntag nicht nur an der zeitweisen Begleitung des Chores durch die jugendliche Cellistin Julia Biosca gelegen haben.
Den begeisterten Beifall des sachverständigen Publikums haben alle Akteure des musikalischen Begleitprogramms gerne entgegengenommen; er galt sicher auch dem Team des Heimatvereins, der diesen Adventsmarkt mit seinen musikalischen Höhepunkten vorbereitet und gewohnt professionell organisiert hat.