„Auf dem Weg zu Weihnachten“
Der Maler, Bildhauer und Schriftsteller Paul Reding zu Gast im Heimathaus
Von Franz-Josef Fedrau
Bereits zum fünften Mal veranstaltete der Heimatverein in der Vorweihnachtszeit eine Lesung mit den bekannten Waltroper Künstler Paul Reding. Der ehemalige „Mengeder Realschüler“ berichtete von seiner langjährigen Tätigkeit als Schriftsteller, wobei ihm der Computer im Gegensatz zur alten Schreibmaschine eine große Hilfe ist – auch wenn sein Kater Aristoteles zwischenzeitlich die „Löschtaste“ betätigt.
Der Abend war der besinnlichen Adventszeit angemessen und half Abstand von der Hektik des Alltags zu gewinnen.
Im ersten Teil des Abends las der Verfasser aus seinen Kurzgeschichten und Gedichten, die von der Nachkriegszeit bis zu den Brennpunkten der Gegenwart führten. Hier bildeten die Außenseiter und die Benachteiligten der Gesellschaft die Schwerpunkte. Dabei war zu erkennen, dass sich Flüchtlingsschicksale damals und heute immer noch sehr ähnlich sind und der Heimatgedanke eine wichtige Rolle spielt. Auch den Verlust der christlichen Grundgedanken des Weihnachtsfestes durch die Kommerzialisierung der Gesellschaft brachte er mehr als deutlich zum Ausdruck.
Die Lesepausen wurden von Hans-Ulrich Peuser am Klavier überbrückt. Bei den bekannten Weihnachtsliedern stimmten die Besucher stimmgewaltig ein, sodass keine Langeweile aufkam.
Seine aktuelle Weihnachtsgeschichte „Bei den Hirten zuhause“ hatte er exklusiv für die Lesung im Heimathaus geschrieben. Es war ein Brief, den der junge Ahias an seinen Onkel Nikodemus geschrieben hat. Er hat die Stadt verlassen um bei den Hirten auf den Feldern vor Betlehem zu leben. Ihm gefällt dieses andere Leben sehr. Er trägt die Verantwortung für die Schafe und wird von den Hirten anerkannt. Und mitten in diese Aufzählung der Alltäglichkeiten erzählt er von der Geburt Jesu. Die Engel fordern die Hirten auf zum Stall zu gehen, um dem Kind zu huldigen. Sie wissen, dass ein wichtiger Wendepunkt – nicht nur in ihrem Leben stattgefunden hat.
Neben den besinnlichen Tönen klang aber auch immer wieder die amüsante Seite des Autors durch. Wie beim letzten Mal las er aus „Ochs, Esel und andere Tiere im Stall zu Bethlehem“. Daraus konnten wir lernen, dass jede Menge anderer Tiere wie Hund, Katze, Maus und sogar Flöhe den Stall bewohnten. Mit der Geschichte über das Dromedar endete die Lesung. Paul Reding bedankte sich bei seinem „gut zuhörenden“ Publikum. Er blieb noch im Heimathaus, suchte mit den Anwesenden das Gespräch und beantwortete Fragen. Zum Abschied versprach er, im nächsten Jahr wiederzukommen.