Nach rund 32 Jahren als Pfarrer in Mengede, wurde Gerd Springer am Sonntagabend in einem festlichen Gottesdienst offiziell verabschiedet. Auch die katholischen Kollegen brachten gute Wünsche mit und dankten für die tolle ökumenische Zusammenarbeit.
Er wohnt nicht nur Garten an Garten mit dem katholischen Gemeindehaus, sondern ist auch immer ein verlässlicher Akteur der ökumenischen Zusammenarbeit. Nun wurde Pfarrer Gerd Springer nach 40 Jahren als Seelsorger – davon rund 32 Jahre als Pfarrer in Mengede – in den Ruhestand verabschiedet, wenngleich dies offiziell erst Ende Juli soweit ist.
Neben zahlreichen Gläubigen der evangelischen Gemeinde, nahmen auch Pfarrer Hubert Werning und Gemeindereferent Markus Kohlenberg als katholische Kollegen am festlichen Gottesdienst in der evangelischen Remigiuskirche Mengede teil. Dieser war mit Bläserchor, Projektchor und Orgel besonders musikalisch gestaltet. Inhaltlich stellte Pfarrer Springer die biblische Emmausgeschichte in den Mittelpunkt und verdeutlichte daran sein Verständnis von Seelsorge. So wandere Jesus als Auferstandener und Gekreuzigter überall mit, wo wir Menschen unterwegs seien. Ihn selbst – gestand der scheidende Pfarrer – habe die Frage sehr angerührt, welchen Botschaften er in seinem Leben mehr folge: den Todesbotschaften oder den Lebensbotschaften. Im Beruf des Pfarrers habe er das Privileg, bei vielen Segnungen die Lebensbotschaften in den Mittelpunkt stellen zu dürfen. Sicherlich habe er bei rund 1000 Beerdigungen in seiner Dienstzeit auch viel Leid gesehen, dieses aber mit den Menschen, die er begleitet habe, durchgestanden.
Eine Begebenheit bei der Beerdigung des katholischen Ortspfarrers Ernst Sonntag brachte er in ökumenischer Hinsicht auf den Punkt. Bei der Eucharistie habe er sich mit Blick auf die fehlende Mahlgemeinschaft zurückgehalten. Da sei einer der Priester auf ihn zugekommen und habe die eigene Hostie in zwei Teile gebrochen und mit ihm geteilt. Dieses Erlebnis habe ihn mehr als jede theoretische Abhandlung über das zentrale Element des Brotbrechens gelehrt, so Springer.
Die offizielle Entpflichtung nahm dann der ständig stellvertretende Superintendent Michael Stache vom evangelischen Kirchenkreis vor. Er dankte Pfarrer Springer für seinen Dienst und hob als besondere Schwerpunkte die Meditation, die geistliche Begleitung und das Engagement des Mengeder Pfarrers für den Friedhof hervor. Mit Ablauf des 31. Juli sei Springer frei von dienstlichen Pflichten als Pfarrer dieser Gemeinde, stellte er förmlich fest. Gleichwohl hatte Pfarrer Springer schon in seinen Eröffnungsworten durchblicken lassen, dass nur ein „i.R.“ dazu käme und man ja auch hier oder dort weitermachen dürfe.
Beim anschließenden Empfang würdigte die Gemeinde das engagierte Wirken von Pfarrer Springer. Stellvertretend für die katholischen Christen überbrachte Pfarrer Huber Werning herzliche Grüße und drückte seine Freude aus, dass sein „Nachbar“ ihm ja noch erhalten bleibe.