„Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es!“
Dieses berühmte Erich-Kästner-Zitat wäre geeignet, als Lebensmotto einer Frau zu dienen, die sich couragiert, engagiert, mit viel ehrlicher Überzeugung und voller Hingabe für die Belange der Benachteiligten unserer Wohlstandsgesellschaft eingesetzt hat. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten als überzeugte Sozialdemokratin vertrat sie ihre Partei, zuletzt als Fraktionssprecherin, in der Bezirksvertretung Mengede. Wir haben hier Gudrun Feldmann im Blick, die sich nie lange bitten läßt, wenn ihre Hilfe gefragt ist.
So war aktuell auch nicht viel Überzeugungskraft erforderlich, um sie als Mentorin bei der Gründung einer Lebensmittelausgabestelle der Dortmunder Tafel in unserem Stadtbezirk zu gewinnen. Unser Ortsbürgermeister Axel Kunstmann ergriff die Chance und machte gleich „Nägel mit Köppen“: Bei seiner Einladung zu einer Informationsrunde in den Räumen der Katholischen Kirche in Nette erfuhr man, dass das Projekt schon weit gediehen ist. Als Gastgeber fungierte „Hausherr“ Gemeindereferent Markus Kohlenberg mit Unterstützung seiner „Kollegin“, der Pfarrerin Renate Jäckel von der Evangelischen Kirche. Der Vorstand des „Dachvereins“ Dortmunder Tafel e.V. war mit seinem 1. Vorsitzenden Dr. Horst Röhr und dem Vorstandsmitglied Regina Grabe vertreten und die Runde vervollständigte die Aktionsraumbevollmächtigte für Nette, Bodelschwingh und Westerdfile, Claudia Schroth.
Bevor Dr. Röhr Einzelheiten zu den erwartbaren Abläufen des praktischen Betriebs beantwortete, konnte Gudrun Feldmann gleich mit einer positiven Nachricht beginnen: Sie habe bereits 30 Zusagen von Personen erhalten, die bereits seien, bei der ehrenamtlichen Arbeit mitzuwirken; weitere 15 Personen werden, so hofft sie, noch hinzugewonnen. Wer darüber hinaus noch bereit wäre, bei der Tafelarbeit mitzuwirken oder Fragen zu den geplanten Aufgaben habe, könne sich gern bei ihr melden. Hier ihre E-Mail-Adresse: gudrunfeldmann32gmail.com
Die Dortmunder Tafel, so Dr. Röhr, gehöre zu den größten Tafelvereinen in Deutschland. Über 400 Ehrenamtliche brächten sich regelmäßig ein, um Woche für Woche zwischen 80.000 kg und 100.000 kg Lebensmittel einzusammeln und an ca. 16.000 Menschen zu verteilen. Sei es vor 4 Jahren noch möglich gewesen, 100 Prozent der Waren von ortsansässigen Supermärkten zu erhalten, habe sich dieser Prozentsatz auf 48 Prozent verringert. 52 Prozent würden derzeit direkt von den Produzenten zur Verfügung gestellt. Das Argument, eine thermische Entsorgung der Überproduktion sei kostspieliger als eine Abgabe an die Bedürftigen habe auch diese überzeugt.
Die inzwischen weitgehenden Planungsüberlegungen für die Realisierung der 11. Zweigstelle der Dortmunder Tafel (das wäre die Tafel im Stadtbezirk Mengede), wurden von den anwesenden Mitwirkenden so weit abgeschlossen, dass sie optimistisch sind, am anvisierten Eröffnungstermin Ende September/Anfang Oktober festhalten zu können. Konkret ist geplant, dass zwei Teams gebildet werden, die im 14-tägigen Wechsel die jeweils mittwochs von 9 bis 11 Uhr stattfindende Ausgabe vornehmen. Hinzu käme jeweils rund eine Stunde Vor- und Nachbereitung. Die Lebensmittel werden in den von der Katholischen Kirche St. Josef in Nette, Friedrich-Naumann-Straße 9, bereitgestellten Räumen des dortigen Gemeindehauses angeboten. Die Kosten in Höhe von 2.500 Euro für eine Tiefkühltheke wurden von der Bezirksvertretung Mengede bewilligt.
Im Rahmen eines ersten Treffens am Mittwoch, 09. August, um 9:00 Uhr im Gemeindehaus wird die Dortmunder Tafel allen Interessierten an der Mitarbeit bei der TAFEL-Ausgabe in Nette weitere Informationen zur Tafelarbeit geben und, so gewünscht, auch „Probearbeitstermine“ vereinbaren.
MIT wünscht den hoffentlich zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern viel Spaß an der Arbeit, dazu eine zufriedene Kundschaft und spendable Geschäftsinhaber.
Fotos: Cawi Schmälter; zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken!