Deutsche Kinderhospiz Dienste wollen die Kinderhospizarbeit in Deutschland
stärker in den Fokus rücken
„Wir lassen kein Kind allein!“ Anlässlich des Weltkindertags am 20. September 2023 haben die Deutschen Kinderhospiz Dienste, zu denen auch der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Löwenzahn Dortmund gehört, einmal mehr ihr Ziel, in Deutschland bis zum Jahr 2030 alle Kinder und Jugendlichen mit lebensverkürzenden Erkrankungen und ihre Familien bedarfsgerecht versorgen und begleiten zu können.
In Deutschland leben 50.000 Kinder mit einer Krankheit, mit der sie möglicherweise niemals erwachsen werden. Nur ein Bruchteil von ihnen wird durch ambulante Kinder- und Jugendhospizdienste betreut und begleitet. „Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern brauchen unsere volle Unterstützung – aber vor allem die Unterstützung der Gesellschaft. Daserreichen wir aber nur mit einem stärkeren politischen Engagement“, betont Thorsten Haase, Projektverantwortlicher der Deutschen Kinderhospiz Dienste.
Er spielt damit nicht nur auf die katastrophale, mangelnde kinderhospizliche Begleitung der betroffenen Familien an, sondern vor allem auf die ebenso katastrophale Finanzierung der Kinder- und Jugendhospizarbeit in Deutschland.
„Die Krankenkassen übernehmen maximal 30 Prozent der Kosten in der Kinder- und Jugendhospizarbeit, das muss sich dringend ändern“, fordert Haase.
Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienste – wie die fünf Löwenzahn-Dienste Bochum, Dortmund, Frankfurt, Regensburg, Schwerin – unter dem Dach der Deutschen Kinderhospiz Dienste, sind deshalb das ganze Jahr über auf Spenden angewiesen, um ihre Kosten einigermaßen decken zu können.
Viele betroffene Familien, die Löwenzahn begleitet und betreut, haben aufgrund der Schwere der Erkrankungen ihrer Kinder nicht die Möglichkeit, in vollem Umfang am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und fühlen sich häufig sogar ins soziale Abseits gedrängt. Die Deutschen Kinderhospiz Dienste versuchen, sie aus diesem Abseits ein Stück weit herauszuholen und ihnen Hilfestellung und Unterstützung zu bieten. Die ehrenamtlichen MitarbeitInnen, die die Deutschen Kinderhospiz Dienste an ihren fünf Standorten regelmäßig selber ausbilden, besuchen die betroffenen Familien zu Hause. Dort betreuen sie dann entweder das kranke Kind oder stundenweise auch die gesunden Geschwisterkinder und schenken ihnen eine besondere Aufmerksamkeit.
Der Weltkindertag am 20. September, initiiert von Unicef und dem Deutschen Kinderhilfswerk, steht jedes Jahr unter einem bestimmten Motto, das 2023 lautet: „Jedes Kind braucht eine Zukunft!“. „Jedes Kind braucht eine Zukunft. Das gilt erst recht für Kinder mit lebensverkürzenden Erkrankungen für die Zeit, die sie mit uns und unter uns verbringen können. Das gilt aber vor allem für ihre Familien“, sagt Thorsten Haase.
Quelle und Foto:Löwenzahn