Großes Programm, viele Projekte

Ja zur Lidl-Erweiterung in Oestrich / Farnung beklagt „zweierlei Maß“

Der Lidl-Markt am Königshalt in Oestrich soll um 266 Quadratmeter erweitert werden. Dafür muss der rechtsgültige Bebauungsplan, der eine maximale Verkaufsfläche von 1000 Quadratmetern festsetzt, geändert werden. Die Bezirksvertretung stimmte zu.

Das Unternehmen beabsichtigt damit eine Anpassung an heutige Kundenbedürfnisse; das Sortiment soll großzügiger präsentiert, Gänge behindertengerecht verbreitert, ein Kunden-WC eingebaut werden. SPD-Fraktionssprecherin Gudrun Feldmann wies darauf hin, dass auch die zum Markt hinführenden Wege barrierefrei gestaltet werden müssten, nicht nur das Innere.

CDU-Sprecher Joachim Farnung versicherte, seine Fraktion stimme zu; er finde es aber bedauerlich, dass offenbar mit zweierlei Maß gemessen werde. Auch an anderen Orten des Stadtbezirks, wie beispielsweise in Bodelschwingh, seien Erweiterungen bestehender Märkte beantragt worden, aber jeweils mit dem Hinweis auf „Zentrumsschädigung“ abgelehnt worden.

Weniger Krach am Saalbau

Am Mengeder Saalbau müsste es inzwischen deutlich leiser sein: Stadtrat Martin Lürwer beantwortete jetzt eine Anfrage der Grünen mit einem positiven Bescheid: In der Tat sei die Lüftungsanlage des dortigen Restaurants in höheren Stufen zu laut gewesen. Daher habe man einen Schalldämpfer eingebaut, der dem unerwünschten Krach ein Ende setzte.

Forsthaus: Zukunft mit Bienen?

Über die Zukunft des auf Westerfilder Gebiet liegenden Forsthauses im Rahmer Wald ist noch nichts entschieden. Die Bezirksvertretung hatte, wie berichtet, beantragt, das Gebäude zu sanieren und durch gemeinnützige Vereine, die sich um Natur- und Umweltschutz kümmern, nutzen zu lassen. Der Versuch, das Vorhaben jetzt schon als eins der ersten „Nordwärts“-Projekte einzubringen, hat nicht geklappt.

Die Verwaltung teilte mit, dass das Umweltamt das Gebäude nicht mehr benötige. Da auch kein Mitarbeiter des städtischen Forstbetriebes das Haus mieten wolle, blieben lediglich zwei Optionen: die obengenannte Nutzung durch Vereine oder der „Rückbau“ – das heißt, der Abriss. Allerdings hat der Imkerverein Derne bereits ernsthaftes Interesse bekundet, hier sein Vereinsheim zu errichten. Dies sei eine Nutzung, die durchaus zum Haus und zur Umgebung passe, da sind sich die Bienenfreunde und die Mengeder Politiker einig. Der Rahmer Wald soll mit der Novellierung des Landschaftsplanes als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden.

Neues zur Windenergie erst im März

Neue Informationen zu den Konzentrationsflächen für Windenergie im Stadtbezirk Mengede wird es voraussichtlich erst in der März-Sitzung der Bezirksvertretung geben. Die Grüne Fraktion hatte Berichterstatter zu diesem Thema angefordert. Diese waren jedoch im Februar durch den gleichzeitig mit den Mengedern tagenden Beirat der Unteren Landschaftsbehörde bereits gebunden.

Im Gespräch mit Fachleuten für Umweltfragen und Juristen soll geklärt werden, inwieweit die Stadt Dortmund, also auch die Bezirksvertretung, ein Mitspracherecht bei den bereits vorhandenen bzw. geplanten Anlagen an der Schloßstraße auf Castrop-Rauxeler bzw. auf der Halde Achenbach auf Lünener Gebiet hat.

Die an Bodelschwingh angrenzende Konzentrationsfläche beherbergt mehrere, teilweise über 150 Meter hohe Windräder; ein weiteres ist derzeit im Bau. Es befindet sich unmittelbar an der Stadtgrenze, das heißt, direkt am Bodelschwingher/ Westerfilder Wald. Eine Bürgerinformation für die betroffene Nachbarschaft auf Dortmunder Gebiet gab es nicht. Auch für das auf der Halde Achenbach vorgesehene Windrad gab es keine Information für die betroffenen Dortmunder, obwohl es sehr nahe am Groppenbruch liegt.

Die Betreiberin der geplanten Anlage, die RAG Montan-Immobilien, hatte im November letzten Jahres das Projekt in Brambauer den Bürgern vorgestellt.

Die Stadt Dortmund hat ihrerseits Pläne entwickelt, in Nachbarschaft der oben genannten Orte im Stadtbezirk, also am Bodelschwingher Wald und im Groppenbruch, selbst noch Konzentrationszonen für Windenergieanlagen einzurichten. Dies wird von der Bezirksvertretung einhellig abgelehnt. Beiden Gebieten werde hohe ökologische Bedeutung und Freizeitwert zuerkannt. Auch der Artenschutz müsse berücksichtigt werden, da es in diesen Bereichen seltene und geschützte Tiere gibt. Überdies sei die Nähe zur Wohnbebauung einzukalkulieren.

In der Novembersitzung hatte Sonja Gugel vom Planungsamt versichert, dass Belange der Stadt Dortmund bei Vorhaben der Nachbargemeinden berücksichtigt werden müssten, wenn sie in unmittelbarer Nähe der Stadtgrenze liegen.