Theater Dortmund blickt auf erfolgreiches Jahr zurück

Jahresabschluss für das Wirtschaftsjahr 2022/23

Das erste Jahr am Theater nach Corona war erfolgreich: Die Oper wurde vom Fachmagazin OPER! zum besten Opernhaus des Jahres 2022 gewählt. Und: Die Einnahmen aus Kartenverkäufen stiegen von 2,3 Mio. Euro auf 4,2 Mio. Euro.
Bei einer Gesamtbesuchszahl von 184.670 (Vorjahr 101.742) betrug die Auslastung 67,4 Prozent (Vorjahr 39,3 Prozent). Finanziell entwickelte sich das Wirtschaftsjahr 2022/2023 wieder in Richtung der Vor-Corona-Zeit.

Die Ertragszuschüsse der Stadt Dortmund blieben mit 45,3 Mio. Euro stabil. Bei den Personalaufwendungen konnte mit 46,9 Mio. Euro eine nahezu plangetreue Steuerung erreicht werden. Die Materialaufwendungen zeigten mit einem Anstieg um 770.000 Euro auf 2,8 Mio. Euro eine dynamische Entwicklung, die auf entsprechende aktuelle Preisentwicklungen zurückzuführen ist.

Dennoch erzielte das Theater aufgrund einer erfreulichen Steigerung der Umsatzerlöse von 646.000 Euro überplanmäßige Erträge in Höhe von 4,2 Mio. Euro. Der Jahresfehlbetrag von 3,1 Mio. Euro liegt nur marginal um 57.000 Euro über dem Zielwert und wird vollständig durch die Kapitalrücklage ausgeglichen. Der Fehlbetrag ist vor allem auf strategische Investitionen im Anlagevermögen in Höhe von 3,4 Mio. Euro zurückzuführen.

Preise und Auszeichnungen für die Oper
Die Oper Dortmund konnte in der Spielzeit 2022/23 zahlreiche Preise erringen. Das Fachmagazin OPER! hat der Oper Dortmund den OPER! AWARD 2023 als das „beste Opernhaus des Jahres“ verliehen. In der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift Opernwelt wurde die Oper Dortmund unter der Leitung von Heribert Germeshausen als zweitbestes Opernhaus im deutschsprachigen Raum gewählt. Darüber hinaus gewann die Oper Dortmund mit der Produktion „Frédégonde“ in der Kategorie „Wiederentdeckung des Jahres“. Sungho Kim, ab 2020/21 als Ensemblemitglied engagiert, gewann im Juni 2023 den Song Prize des „BBC Singers of the World Competition“, einen der weltweit wichtigsten Gesangswettbewerbe.

Ballett: Gastspiele und hohe Auslastung
Das Ballett Dortmund war auch in der Spielzeit 2022/2023 auf Gastspielreise in Israel und zeigte in der Israeli Opera Tel Aviv die Produktion „Ein Mittsommernachtstraum“ in der Choreografie von Alexander Ekman. Außerdem gab es Workshops an israelischen Schulen. Prägend für die Spielzeit waren „Romeo und Julia“ in der Choreografie von Jean-Christophe Maillot zur Musik von Sergej Prokofjew sowie das Ballett „Peer Gynt“ von Edward Clug zur Musik von Edvard Grieg. Insgesamt konnte das Ballett Dortmund mit seinem Intendanten Xin Peng Wang wieder die Auslastungszahlen von vor der Corona-Pandemie erreichen.

Philharmoniker als kulturelle Botschafter
Auch die Dortmunder Philharmoniker waren als kultureller Botschafter der Stadt international tätig. Unter Leitung von Gabriel Feltz besuchten sie mit Bruckners 7. Sinfonie Graz. Ein besonderes Augenmerk legten die Philharmoniker auf musikalische Projekte für Kinder und Jugendliche sowie auf Workshops an Dortmunder Schulen mit dem Tiny Music House. Mit zehn Philharmonischen Konzerten, Kammerkonzerten und Konzerten der Wiener Klassik waren die Dortmunder Philharmoniker im Konzerthaus Dortmund vertreten. Im Theater Dortmund waren die Höhepunkte der Saison Prokofievs „Romeo und Julia“ und Richard Wagners „Siegfried“.

Auszeichnungen fürs Schauspiel
Zwei Auszeichnungen konnte das Schauspiel in der Spielzeit verbuchen. Sibylle Bergs Stück „GRM. Brainfuck“ wurde in der Regie von Dennis Duszczak zum „Radikal Jung Festival 2023“ eingeladen. Mit „ÜBER LEBEN“ von Annalena und Konstantin Küspert ging es im April zum Heidelberger Stückemarkt 2023. Zum ersten Mal seit der Corona-Pandemie war der Sprechchor Dortmund wieder in einem eigenen Stück zu erleben. Regelmäßige Kooperationen mit anderen Institutionen führten zu Gastspielen, u.a. beim Djelem Djelem-Festival, FAVORITEN-Festival oder beim Bildungswerk Vielfalt/VMDO e.V. Das „Dortmund Goes Black-Festival“ startete im Februar, der Feministische Thementag folgte im März und das „Queer-Festival“ schloss die Spielzeit ab.

Erfolgreiches Weihnachtsmärchen
Das Kinder- und Jugendtheater (KJT) eröffnete die Spielzeit mit der Premiere von „WiLd!“. Regisseur Milan Gather wurde zuvor mit dem Mülheimer KinderStückePreis 2022 ausgezeichnet. Für die Produktion „Gleich anders“ kooperierte das KJT mit dem Jugendring Dortmund. Das Weihnachtsmärchen „Alice im Wunderland“ in der Regie von KJT-Intendant Andreas Gruhn erreichte fast 50 ausverkaufte Vorstellungen. Zum Abschluss der Spielzeit fand das diesjährige europefiction-Camp mit fünf freien und städtischen sowie fünf internationalen Theatern im Kinder- und Jugendtheater Dortmund statt.

Neue Räume für die Akademie für Theater und Digitalität
Die Akademie für Theater und Digitalität ist ins neue Gebäude in der Speicherstraße 17 umgezogen. Durch die Vorbereitungen musste der künstlerisch-technische Forschungsbetrieb ab Februar 2023 für fünf Monate pausieren. Trotzdem konnten sieben Fellows aus den USA, Argentinien und Deutschland ihre Forschung an der Akademie aufnehmen. Weiterbildungen fanden in Kooperation mit der Folkwang Universität der Künste und dem NRW-Landesbüro für freie Darstellende Künste sowie für Mitarbeitende des Theaters Dortmund statt. Mit der FH Dortmund konnten konkrete Schritte hin zur Akkreditierung des Studiengangs „Digitalität in den Szenischen Künsten“ aufgenommen werden. Die Akademie war auf verschiedenen Festivals und Netzwerktreffen im In- und Ausland präsent.

Quelle: Pressestelle der Stadt Dortmund