Aus Sicht der Ratsfraktion der Grünen:
Vorschläge der Verwaltung haben Licht und Schatten
Im Herbst des vergangenen Jahres hatte die Politik die Verwaltung aufgefordert, ein neues Konzept für den Drogenkonsum und die Drogenhilfe vorzulegen. Hintergrund war der insbesondere durch Crack zunehmende Drogenkonsum in der Öffentlichkeit, vor allem in der City. Auch die GRÜNE Fraktion hatte in der Diskussion umfangreiche Vorschläge gemacht. Die Verwaltung hat nun ein erstes Konzeptpapier vorgelegt und vorgestellt. (siehe Bericht auf MIT vom 31.1.24 – Neue Ansätze in der Hilfe für Obdachlose und Drogenkranke ). Aus Sicht der GRÜNEN Ratsfraktion enthält es Licht und Schatten.
„Es ist gut, dass es in den Innenstadtbezirken weitere Orte und Räume geben soll, an denen Süchtige ihre Drogen gezielt konsumieren können. Damit hat die Verwaltung einen unserer Vorschläge aufgenommen. Das soll vor allem den öffentlichen Crack-Konsum reduzieren und die Möglichkeit eines sicheren Konsums gewährleisten. Denn auch, wenn Polizei und Ordnungsamt immer neue Zahlen zu Platzverweisen und Strafanträgen präsentieren: Sanktionen greifen immer nur temporär und helfen Süchtigen nicht. Ziel muss es stattdessen vorrangig sein, die Strukturen und Angebote für suchtkranke Menschen nachhaltig zu verbessern. Zusätzliche Konsumräume nutzen also allen – den betroffenen Menschen, aber auch durch einen verringerten Drogenkonsum in der Öffentlichkeit“, kommentiert Ulrich Langhorst, Ratsmitglied der GRÜNEN und Vorsitzender des Sozialausschusses, die Situation.
Unzufrieden sind die GRÜNEN mit der Entscheidung, einen neuen Standort für den bisherigen Drogenkonsumraum am Grafenhof zu suchen.
„Die Hilfe muss dahin, wo sich die suchtkranken Menschen aufhalten – sonst nutzt sie nichts. Und das ist nun mal die City. Wir hatten uns dafür eingesetzt, die Auswirkungen der auch von uns initiierten Maßnahmen für den Drogenkonsumraum am jetzigen Standort erstmal abzuwarten. Das betrifft insbesondere die Ausweitung der Öffnungszeiten in den Morgen- und Abendstunden. Die greift erst seit November, zeigt aber schon jetzt positive Auswirkungen. Aber eine genaue Analyse und Bewertung ist hier anscheinend nicht gewünscht – weder von der Mehrheit der anderen Fraktionen, noch von der Verwaltung. Der Drogenkonsumraum in seiner jetzigen Form und an seinem jetzigen Standort in der Innenstadt ist ein unverzichtbares und überlebensnotwendiges Instrument der Dortmunder Drogenhilfe. Für uns ist unabdingbar, dass jeder andere Standort, der erst einmal gefunden werden muss, diese Kriterien auch erfüllen muss“, so Ulrich Langhorst abschließend.