Emschergenossenschaft und Lippeverband stärken Gewässer
gegen die Folgen des Klimawandels
Fünf Sommer in Folge fiel in der Emscher-Lippe-Region zu wenig Regen. Der Mangel an Wasser ließ den Grundwasserspiegel sinken und kleinere Nebengewässer austrocknen. Viele Bürgerinnen und Bürger riefen in diesen Sommern bei Emschergenossenschaft und Lippeverband an, weil sie sich Sorgen um die Bäche vor ihrer Haustür machten. 2023 dann der Umschwung: Im nassesten Jahr seit 1931 ließen starke Niederschläge kleine Bäche zu reißenden Strömen werden. Diese wechselnden Extreme haben nicht nur Auswirkungen auf die Natur, sondern auch für den Menschen. Hochwasser kann Schäden an Wegen, Brücken und Gebäuden verursachen. Ein Mangel an Wasser kann zu Problemen in der Trinkwasserversorgung, bei der Bewässerung von Äckern oder der industriellen Nutzung führen.
Die BürgerInnen beobachten die Veränderungen des Wasserstandes bei Spaziergängen oder auf dem Weg zur Arbeit. Was den meisten dabei nicht klar ist: Diese alltäglichen Beobachtungen können wertvolle Daten sein. Daten, über welche die ForscherInnen bei EGLV Erkenntnisse über den Zustand der Gewässer und die Auswirkungen des Klimawandels auf die Region erlangen. Deshalb rufen die beiden Wasserwirtschaftsverbände Menschen in der Region auf, mittels der von der Universität Zürich entwickelten CrowdWater-App, trockengefallene Bäche oder Veränderungen des Wasserstandes zu melden. Die Daten der BürgerInnen ergänzen die durch die EGLV-eigenen Pegelstationen erfassten Messdaten – besonders an den kleineren Zuflüssen zur Emscher und der Lippe, die häufig über ein weniger dichtes Pegelnetz verfügen.
Die gesammelten Daten werden zum Beispiel verwendet zur Modellierung von Hochwasser- und Trockenheitsvorhersagen oder für Forschungsprojekte zu Anpassungen an den Klimawandel und zu Auswirkungen von Renaturierungen genutzt. Durch die aktive Teilhabe werden so aus BürgerInnen neue „Forscher-KollegInnen“. Zur deren Unterstützung bieten die ExpertInnen von Emschergenossenschaft und Lippeverband ab dem Sommer Workshops und Führungen an den Gewässern an. Dabei erfahren die Teilnehmenden mehr über die Folgen des Klimawandels auf die örtlichen Fließgewässer und üben den Umgang mit der App.
Die kostenlose CrowdWater-App wurde von der Universität Zürich entwickelt und kann in den gängigen App-Stores für Smartphones heruntergeladen werden. Weitere Informationen zum Projekt gibt es im Internet unter http://eglv.de/bachbeobachter. Bei Interesse an den geplanten Workshops und Führungen können sich BürgerInnen per Mail an crowdwater@eglv.de über die kommenden Termine informieren lassen.
Quelle: EGLV; Fotos: Emscher / K. N.; Rotbach / Andreas Fritsche EGLV