Ratsfraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN

Wirtschaftsförderung  will Grünfläche in Brechten zum Industrie- und Gewerbegebiet umnutzen –

Grüne: Vorliegender Vorschlag ist nicht akzeptabel

In Brechten könnte bald ein 83 Hektar großes Industrie- und Gewerbegebiet entstehen, wenn es nach dem Willen von Dortmunds Wirtschaftsförderung geht. Die GRÜNEN im Rat verweisen mit einem Fragenkatalog auf das Ziel der Flächensparsamkeit und auf den Erhalt von schützenswertem Freiraum.

Zum Vorhaben in Brechten erklären die FraktionssprecherInnen Katrin Lögering und Dr. Christoph Neumann gemeinsam:
„Wir GRÜNE sehen derzeit keine Notwendigkeit, über die Entwicklung eines 115 Fußballfelder großen Gewerbe- und Industriegebietes mitten im Landschaftsschutzgebiet zu beraten. Der Vorschlag der Wirtschaftsförderung bricht mit einem grünen Tabu und ruft auch die BürgerInnen auf den Plan: Nach drei Tagen haben bereits mehr als 3.300 Menschen eine Petition gegen die Freiraumnutzung an SPD-Oberbürgermeister Westphal unterschrieben.

Dortmund befindet sich in einem Transformationsprozess hin zu einem klimaneutralen und modernen Industriestandort. Die Hauptaufgabe ist es, einen angemessenen Ausgleich zwischen Ökonomie, Sozialpolitik und Ökologie zu schaffen. Dass Transformation und Innovation Fläche benötigen, ist unbestritten. Wenn diese Flächen aber im bestehenden Freiraum gesucht werden, macht es sich die Wirtschaftsförderung zu einfach. Dies gilt umso mehr, als dass eine vom Rat in Auftrag gegebene Eignungsprüfung potenzieller Gewerbeflächen sehr deutlich gemacht hat, dass jede weitere Flächennutzung im Freiraum drastische Auswirkungen für Klima- und Umweltschutz haben würde.

Damit das Ziel der Flächensparsamkeit auf dem Weg zur Klimaneutralität 2035 gewahrt bleibt, gilt es, insbesondere Brachflächen für neue Industrie- und Gewerbeflächen zu revitalisieren und vorhandene Industrie- und Gewerbeflächen effektiver auszunutzen.  Zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes gehören deshalb die Nachverdichtung bestehender Gewerbe- und Industriegebiete – auch in die Höhe -, die Vermarktung ungenutzter Flächen und die Aufbereitung altbelasteter Industrieflächen. Hierbei sind die teilweise vorhandenen Restriktionen mit den Verursachern zu prüfen und ggf. Landesmittel zur Aufbereitung einzufordern.
Darüber hinaus gibt es auch für Dortmund die Möglichkeit, Gewerbeansiedlungen gemeinsam mit anderen auf interkommunalen Kooperationsflächen zu entwickeln.

Mit unserem Fragenkatalog zur Vorlage fordern wir die Wirtschaftsförderung auf, hier kreativ im Sinne des Klimaschutzes weiterzudenken und nicht in alten Denkmustern des Flächenverbrauchs zu verharren. Hier hat die Wirtschaftsförderung noch Luft nach oben.“

Quelle: Ratsfraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN