Andreas Wagner: Wie Treibgut im Fluss
Von Ulrike Esperester – Buchhandlung „Am Amtshaus“
Im Juni 1741 finden sich drei Dutzend Familien im kleinen Barach im Hunsrück ein, nachdem sie Haus und Hof verkauft haben und ihr Geld den windigen Anwerbern gegeben haben. Verteilt auf drei Schiffen machen sie sich auf ,in die weit entfernte Neue Welt. Dort soll es Land im Überfluss geben und die Möglichkeit, ihren calvinistischen Glauben in Frieden auszuüben.
Ihre Reise endet am Niederrhein. Rotterdam und Amsterdam verweigern den Auswanderern die Einreise. Der Krieg zwischen Spanien und England hat den Schiffsverkehr fast zum Erliegen gebracht. Nach langen Verhandlungen wird den Auswanderern unfruchtbares Heideland zugesprochen. Niklas ist der Erzähler dieser Geschichte. Es ist das Leben seiner Großeltern, dass er uns hier erzählt. Gleichzeitig versucht er dort Antworten für sein eigenes Leben zu finden. Er hat sich neu verliebt, seine Frau verlassen und fragt sich, ob er seinem Sohn Lewin trotzdem ein guter Vater sein kann.
An Hand dieser zwei Lebensgeschichten, stellt Andreas Wagner die großen Fragen, die uns alle im Leben immer wieder begegnen: Was bedeutet Heimat? Was darf unsere Sehnsucht? Wann machen wir uns schuldig? Und was macht uns zu denen, die wir sind ?
Eine klug und einfühlsam erzählte Geschichte
Droemer Verlag, ISBN 9783426283936, 24,-€