Eine echte Erfolgsgeschichte
Zwischenbilanz 6 Monate nach Eröffnung des MÖWE-Kindertrauerzentrums
Mitte Oktober eröffnete das Kindertrauerzentrum MÖWE in der Hörder Rathausstraße 12 und hat sich seitdem schnell herumgesprochen: Es melden sich Familien mit Trauerfällen, aber auch Lehrkräfte, Menschen aus der Sozialen Arbeit, aus Kindergärten und Kitas oder Psychologinnen und Psychologen. Sie rufen an oder empfehlen die Trauerarbeit, die MÖWE leistet.
Nach eine intensiven Erstgespräch mit der Familie wird gemeinsam mit der pädagogischen Leitung Katrin Riebling entschieden, welche Form der Begleitung am besten passt. Inzwischen sind drei Gruppen voll belegt: zwei für Kinder sowie eine Gruppe für Jugendliche.
Die Gruppen treffen sich vierzehntägig (Jugendliche monatlich) und bearbeiten verschiedene Aspekte der Trauer. Eine wesentliche Rolle spielen dabei das Visualisieren der Gefühle und Erlebnisse, körperliche Bewegung und die Gemeinschaft. Vor allem die Gemeinschaft, denn Kinder und Jugendliche fühlen sich in den Gruppen nicht mehr so allein mit dem Thema eines schweren Verlustes. Sie alle haben Vater, Mutter oder ein Geschwister durch den Tod verloren und können sich nun gemeinsam damit auseinandersetzen, manchmal auch voneinander lernen, wie man mit so einem großen Verlust umgehen, wie man weitergehen kann. Sie wachsen zusammen, freuen sich auf ihre Termine in der MÖWE, bei denen manchmal geweint, aber auch sehr viel gelacht wird. Denn in den Trauergruppen nimmt auch das Erinnern einen zentralen Raum ein und die Frage, wie wir den verstorbenen Menschen einen neuen Platz schaffen können in unserem Leben.
Derzeit stehen drei Kinder für Gruppen auf der Warteliste. Mit weiteren drei Familien stehen Erstgespräche noch aus. Obwohl schon drei Gruppen voll belegt sind und die Gruppengröße von sechs auf sieben Kinder erhöht wurde, können gar nicht alle Anfragen bedient werden. Die werden dann auch an andere Kindertrauergruppen vermittelt, etwa an die Malteser oder Gruppen in Schwerte und Witten.
In diesen Tagen hat es eine besondere Spende gegeben: Die Gemeinwohlstiftung der Sparkassen hat sich bereit erklärt, die gesamte Einrichtung des Kindertrauerzentrums zu übernehmen, die der Trägerverein Forum Dunkelbunt e.V. vorgestreckt hatte. Die Gemeinwohlstiftung übernimmt die Kosten in Höhe von 14.800 Euro. „Das ist eine riesige Erleichterung für uns“, erklärt Beate Schwedler, „wir sind froh, in dem super erreichbaren Stadtteil Hörde so schöne Räume gefunden zu haben mit unkomplizierter Anbindung an den Phoenixsee.“ Mit MÖWE sind die Angebote der Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche in Dortmund deutlich erweitert: „eine positive Entwicklung“.
Die Gemeinwohl-Stiftung, gegründet im Jahr 2000, ist eine hauseigene Stiftung der Sparkasse Dortmund. Sie fördert soziale Maßnahmen, Sport, Wissenschaft, Forschung und Bildung, Kunst und Kultur, Natur- und Tierschutz. Ihre Zuwendungen gelten ausschließlich gemeinnützigen Organisationen in Dortmund.