Ein neuer Park für Dortmund

Gestaltungsvorschläge für den „Grünen Ring Westfalenhütte“
gehen in die Politik

So könnte der Spielbereich des Grünen Rings am Ende aussehen.
© ARGE Atelier Loidl Landschaftsarchitekten Berlin

Im Dortmunder Norden entsteht ein großer neuer Park. In den kommenden Wochen wird sich die Politik mit dem Entwurf für seine Gestaltung beschäftigen. Die Beteiligung der BürgerInnen daran war so hoch wie selten zuvor.

Wie eine grüne Klammer wird der „Grüne Ring“ das gesamte Gelände der ehemaligen Westfalenhütte umschließen. Vor allem für die Menschen in der dicht bebauten Nordstadt soll er zum vielfältigen Ort der Begegnung werden und das Wohnumfeld verbessern. Mit den geplanten Rad- und Fußwegen bietet der Grüne Ring auch den Menschen in Eving, Kirchderne und Scharnhorst neue Wegeverbindungen.

Der Park, der an das künftige Karlsquartier mit rund 800 Wohnungen grenzt, vereint Naturschutz, Naherholung und Freizeit. Schon seit vielen Monaten ist auf dem Gelände einiges los: Es wird komplett neu modelliert, der Bau des Parks und der künftigen Verkehrswege wird damit vorbereitet.

Anfang 2022 wurde die Arbeitsgemeinschaft Atelier Loidl und Greenbox Landschaftsarchitekten mit der Entwurfsplanung des Grünen Rings beauftragt. Grundlage dafür war eine grobe Rahmenplanung, die aus einem städtebaulichen Wettbewerb für die Gesamtfläche der ehemaligen Westfalenhütte hervorgegangen war. Die vorige industrielle Nutzung des Geländes bringt komplexe Anforderungen mit sich. Die spezielle Aufgabe lag für die Arbeitsgemeinschaft daher darin, mit all diesen Rahmenbedingungen umzugehen und dem Park dennoch einen eigenen Charakter und Identität zu geben.

Wie soll der neue Park aussehen?
Der zentrale Park entsteht innerhalb des Grünen Rings. In der rund 29 Hektar große Grünanlage bilden geschickt platzierte Hügel und Wälle eine malerische Berg- und Tallandschaft. Über verschiedene Wege gelangen FußgängerInnen, Radfahrende und InlineskaterInnen durch eine zentrale Schlucht, den Canyon, und auf drei neue Gipfel. Die Anlage wird naturnah gestaltet, enthält aber auch Hotspots für Aktivitäten – darunter einen 4500 Quadratmeter großen Spielplatz, einen ebenso großen Sportplatz und eine Fläche für urbanes Gärtnern. Große Sitzmöbel verleihen den höchsten Erhebungen zusätzlichen Charme und Aufenthaltsqualität.

Der Spielplatz und der Sportplatz liegen im südlichen Teil des zentralen Parks in unmittelbarer Nähe zum Karlsquartier und dem Hoesch-Museum. Der Spielplatz wird attraktiv für alle Altersgruppen und auch Kindern mit unterschiedlichen Einschränkungen freies Spiel ermöglichen. Künstliche Felsen, Vegetation und Holz prägen seine Gestaltung.

Der Sportplatz bietet eine interessante Roll-Landschaft, unter anderem für Skater. Neben einem großen Ballplatz mit Ballfangzaun erhält der Sportplatz einen Parkour-Platz, eine Calisthenics-Anlage zum Trainieren mit dem eigenen Körpergewicht, eine Holztribüne, Mehrgenerationen-Sportgeräte und runde Tischtennisplatten mit vier Feldern und einem Kreuznetz in der Mitte.

Weitere wichtige Bausteine im Grünen Ring
Im Randbereich des Grünen Rings steht bereits ein historischer Stahl-Bungalow, der zum Hoesch-Museum gehört. Um ihn herum wird ab 2025 ein Garten nach historischem Vorbild angelegt. Das Hoesch-Museum wird über einen Fußweg mit der Parkanlage verbunden und erhält damit einen neuen Außenbereich.

Durch das Planungsgebiet verläuft zudem die Veloroute 2, die die Innenstadt mit Scharnhorst verbindet. Im Süden, von der Albertstraße kommend, wird die Veloroute bevorrechtigt in den Grünen Ring geführt. Von dort verläuft sie weiter über die Ostflanke des Lärmschutzwalls für das Karlsquartier und führt an der Westseite des sogenannten Umlagerungsbauwerks entlang. Das Umlagerungsbauwerk ist eine Halde für kontaminierten Böden des Westfalenhüttengeländes, die nach unten und oben sicher isoliert und anschließend mit Mutterboden abgedeckt werden – wie beim „Kaiserberg“ am PHOENIX SEE. Nördlich davon wird die Velorouten-Trasse wieder mit dem Parkweg zusammengeführt und führt unter der Hildabrücke durch bis zur Sinteranlage im Norden. Die Veloroute wird beleuchtet.

Großes Interesse an öffentlichen Beteiligungsangeboten im Planungsprozess
Bei der Entwurfsplanung hat das Amt für Stadterneuerung die Öffentlichkeit von Anfang an in zahlreichen Veranstaltungen beteiligt. Im Februar stellten die PlanerInnen und die Stadtverwaltung der Öffentlichkeit die Ergebnisse vor. Unter dortmund.de/gruenerring steht ein Videomitschnitt der Veranstaltung bereit, in dem der Entwurf detailliert erklärt wird. Hunderte DortmunderInnen brachten sich ein – ein Beweis für das große Interesse und den Bedarf an diesem Freiraum. Es war eine der größten Beteiligungsaktionen der Stadt Dortmund der vergangenen Jahre – und sie ist noch nicht beendet.

Wie sehen die nächsten Schritte aus?
Als nächstes steht die sogenannte Ausführungsplanung an. Dabei konkretisieren die FachplanerInnen die Entwürfe. Um die notwendigen finanziellen Mittel für den Bau des neuen Parks zu sichern, hat das Amt für Stadterneuerung im Herbst 2023 und Frühjahr 2024 Fördermittel beantragt. Hierzu hat es im Vorfeld eine intensive Abstimmung mit dem zuständigen Ministerium und der Bezirksregierung Arnsberg gegeben, sodass eine Förderung gute Aussichten auf Erfolg hat. Eine Bewilligung wird spätestens im Herbst 2024 erwartet. Dann soll auch der Baubeschluss für den Park in den Rat der Stadt Dortmund eingebracht werden.

Die Park-Bauarbeiten könnte nach aktuellem Planungsstand 2025 beginnen. Sie dauern voraussichtlich vier bis fünf Jahre.

Quelle: Pressestelle der Stadt Dortmund