Bahnhöfe im Stadtbezirk: schmutzig, gefährlich, unheimlich

In Mengede und Nette Schäden durch Vandalismus und Vernachlässigung
Müllabladeplätze, Farbschmierereien, kaputte Bauteile, Angsträume: Die Bahnhöfe im Stadtbezirk sind nichts weniger als einladend. Diese schon oft geäußerte Kritik bekräftigte die Bezirksvertretung jetzt erneut.

Der Mengeder Bahnhofstunnel, bereits seit seiner Inbetriebnahme Tummelplatz für Farbsprüher und Randalierer, war noch in der Februar-Sitzung Gegenstand von Anfragen. Die CDU-Fraktion monierte, Bodenplatten seien unsachgemäß verlegt worden. Im Bereich des Rampenzugangs seien sie nicht einmal alle befestigt. Das könne zu Unfällen führen. Es stelle sich die Frage, ob hier Gewährleistungsansprüche geltend gemacht werden können.

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Keinesfalls Kunst…

Die Grünen hatten angesichts der wiederkehrenden illegalen Sprühaktionen auf den Tunnelwänden, die turnusmäßig Reinigungsaktionen nötig machen, nach der Funktionsfähigkeit der Überwachungskameras gefragt. Wie die Verwaltung jetzt mitteilte, lasse die Bahn die Bilder der zwölf im Bahnhof installierten Kameras von einem Netzwerk-Rekorder aufzeichnen. Die Technik funktioniert einwandfrei. Der Knackpunkt: Aus Datenschutzgründen werden die gespeicherten Daten spätestens nach 72 Stunden endgültig gelöscht. Da lediglich eine „passive Livebeobachtung“ der Videoüberwachung stattfinde, sei die schnelle Meldung von Ereignissen durch Mitarbeiter oder Bürger entscheidend. Nur was innerhalb von 72 Stunden angezeigt wird, kann von Bundespolizei oder Staatsanwaltschaft strafrechtlich verfolgt werden. Die letzten Beschädigungen wurden zu spät mitgeteilt.

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… allenfalls Geschmiersel

Da die Urheber der neuen, unerwünschten „Bilder“ im Tunnel daher unbekannt bleiben, muss die Stadt als Eigentümerin in die Bresche springen. Stadtrat Martin Lürwer: „Die Reinigung erfolgt, sobald die haushaltsrechtlichen Voraussetzungen vorliegen.“

Nun mahnte die CDU in einer Anfrage erneut weitere Reinigung und Reparaturen rund um Mengedes Bahnhof an: Frei herumhängende Stromleitungen sollten gesichert, eine auch tagsüber brennende Dauerbeleuchtung sowie tropfende Leuchten im Tunnel unter die Lupe genommen und Müllecken am Treppenaufgang Hansemannpark auf Oestricher Seite gesäubert werden.

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Eine „Visitenkarte“ sieht anders aus!

Unzumutbar und zunehmend desolat , so präsentiert sich der Zustand des S-Bahnhofes in Nette. Die CDU-Fraktion beantragte deswegen, dieses „Eingangsportal“ für Mengede, das eine „Visitenkarte“ des Stadtbezirks sei, im Rahmen des Nordwärts-Projektes grundlegend in Ordnung zu bringen. Die Liste der Scheußlichkeiten ist lang. Sie reicht von generell eingeschlagenen Glasscheiben, deren Splitter herumliegen, Graffittis überall, unbenutzbaren Holzbänken, unlesbaren Info-Tafeln, Bahnhofsuhren, die die falsche Zeit zeigen, verbogenen Stahl-Barrieren und ringsum verteilten Abfällen aller Art bis zu einer eigentlich als Park- & Rideplatz gedachten Brache mit Wildsträuchern.

Im VRR-Stationsbericht 2015 seien von 44 Stationen für Regional- und S-Bahn 39 mit Grün (akzeptables Erscheinungsbild) bzw. Gelb (noch akzeptabel) bewertet worden. Zu den fünf, die Rot (nicht akzeptabel) erhielten, gehörte auch Nette.

Hinweis: Zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken! (Fotos:K.N.)