Ladepäuschen – noch nie gehört?

Das Ladepäuschen – nun auch im Stadtbezirk Mengede

Von Jürgen Utecht

So ist es angefangen:
Nach nun 29.000 Kilometern mit meinem Ebike wurde mir klar, wie wichtig private Lademöglichkeiten sind, wenn Steigungen und Gegenwind den Akku geleert haben.
Da es im Stadtbezirk Mengede bisher noch keine öffentliche Lademöglichkeit gibt, habe ich zunächst versucht mit Hilfe von Stadtbezirksmarketing, Wirtschaftsförderung und dem ADFC einen Sponsor für die „Nette Steckdose“ zu finden (Analog zur „Netten Toilette“).

Leider gab es für dieses Projekt keine Unterstützung. Beim Ebike Festival in Dortmund wurde ich dann auf das Projekt „Ladepäuschen“ aus dem Kreis Unna aufmerksam.
Um das Thema „Alltagsmobilität mit dem E-Bike“ in den Fokus zu rücken, wurde im Kreis Unna 2023 die Aktion „Ladepäuschen“ ins Leben gerufen. Über 100 Betriebe sind bereits dabei und bieten Radelnden einen Ladepunkt für E-Bikes in den eigenen Räumlichkeiten oder auf dem umliegenden Gelände. Dank der Emschergenossenschaft befindet das westlichste Ladepäuschen mittlerweile in Dinslaken am Emschermündungshof.

Kleiner Aufwand – große Wirkung
Für die teilnehmenden Unternehmen ist der Aufwand überschaubar: Sie müssen lediglich eine geeignete Steckdose bereitstellen und mit einem gelben Aufkleber an der Tür oder Fensterscheibe sichtbar machen, dass sie ihren Kundinnen und Kunden ein kostenloses Ladepäuschen anbieten. Die Stromkosten liegen pro Ladung bei 0 % Akku und einer Ladedauer von drei Stunden bei maximal 40 Cent. Im Schnitt werden die Kosten daher eher zwischen 10 und 20 Cent liegen und der Umsatz während der Ladezeit diese Kosten um ein Vielfaches decken. Ein für das jeweilige E-Bike passendes Ladegerät bringen die Radelnden selbst mit.

Nikolaos Maraslis

Die Außenwirkung ist dafür umso größer: Cafés, Läden, Kirchen oder Stadtverwaltungen präsentieren sich mit ihrer Teilnahme als moderne und umweltfreundliche Unternehmen. Sie signalisieren, dass klimafreundliche Mobilität für sie wichtig ist und können so neue Gäste gewinnen. Die leuchtend gelben Aufkleber machen das Thema E-Mobilität im öffentlichen Raum sichtbar und liefern positive Denkanstöße. Es hat sich auch gezeigt, dass das Ladepäuschen bei dem jeweiligen Anbieter dazu geführt hat, dass die eigene Infrastruktur aufgewertet wurde. So wurden z. B. neue und hochwertige Fahrradständer angeschafft oder Überdachungen an Fahrradabstellanlagen ergänzt. Win-Win-Win also – für die Unternehmen, für Radelnde und fürs Klima. Der jeweilige (kommunale) Koordinator kümmert sich darum, das Ladepäuschen in eine Onlineübersicht einzutragen.

Frau Haake von der Stadt Kamen konnte schnell für eine Ausweitung der Aktion gewonnen werden und stellte die nötigen Aufkleber zur Verfügung. In Zusammenarbeit mit dem ADFC werden die Teilnehmenden bald auf einer Webseite zu finden sein (https://dortmund.adfc.de/artikel/ladepaeuschen-1).

Als erster Teilnehmer der Aktion konnte für Mengede der Burghof von Nikolaos Maraslis gewonnen werden.

Hier kann im Stadtbezirk Mengede bereits unkompliziert geladen werden:

  • Restaurant Bodelschwingher Hof, Bodelschwingher Straße 121
  • El Greco Grill, Haberlandstraße 26
  • Restaurant Im schönen Wiesengrund, Mosselde 58
  • Pizzeria Capricciosa, Friedrich-Naumann Straße 26
  • Buchhandlung am Amtshaus, Am Amtshaus 8
  • Eiscafé Dolomiti, Markt 1 Volksgartenrestaurant Mengede, Eckei 96
  • Viva Tapas, Mengeder Straße 677
  • Burghof, Mengeder Straße 687

Wer noch an der Aktion teilnehmen möchte, kann sich an ladepaeuschen@obernette.de wenden.