Fledermäuse bereichern das Artenvorkommen an renaturierten Gewässern
Fledermäuse sind in ihrem Bestand gefährdet – nicht etwa, weil sie durch Zeitgenossen wie „Joker“, „Pinguin“ und „Mr. Freeze“ bedroht würden, sondern weil es ihnen an geeignetem Lebensraum fehlt. Gewässerlandschaften sind als Nahrungshabitate besonders wertvoll für Fledermäuse. Auch im Zuge der wasserwirtschaftlichen Arbeiten von Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) sind im Zuge von Monitorings bereits zahlreiche, unter anderem auch auf der Roten Liste vertretene Fledermaus-Arten nachgewiesen worden – darunter Wasserfledermäuse, Teichfledermäuse, Mückenfledermäuse, Rauhautfledermäuse, Zwergfledermäuse, der Große Abendsegler sowie die Breitflügelfledermaus.
Die von Emschergenossenschaft und Lippeverband renaturierten Gewässer bieten Fledermäusen ein ideales Habitat, da die fliegenden Säugetiere sich unter anderem von an Gewässern vorkommenden Insekten ernähren. Die sich nach einer ökologischen Verbesserung entwickelnde üppige Vegetation bietet den Fledermäusen Leitlinien, an denen sie sich bei der Jagd orientieren – sowie Wohnquartiere, wenn die Gehölze ab einem entsprechenden Alter Höhlungen bilden.
Für den Bereich der Lippe-Mündung in den Rhein bei Wesel hatte der Lippeverband eine Untersuchung der Fledermausvorkommen in Auftrag gegeben, um die Auswirkungen der Renaturierung der Mündungsaue unter die Lupe zu nehmen. Die Studie der Biologischen Station im Kreis Wesel zeigte auf, dass bereits kurze Zeit nach Abschluss der Arbeiten im Jahr 2014 die Artenvielfalt deutlich gestiegen war, was durch Erstnachweise einiger Fledermausarten bewiesen wurde. Auch der nun höhere Anteil bereits zuvor beobachteter Fledermausarten bezeugt die positive Entwicklung der Lippe-Mündungsaue in Bezug auf die besonderen Flugartisten.
Ähnlich positive Ergebnisse erwartet auch die Emschergenossenschaft nach Abschluss ihrer Arbeiten im Bereich der Emscher-Mündung in den Rhein bei Dinslaken und Voerde gegen Ende des Jahres – und plant aktuell bereits die Anbringung von Fledermauskästen im Bereich des alten Absturzbauwerkes am Stapp. Gebaut werden diese von der hauseigenen Schreinerei bei EGLV!
Emschergenossenschaft und Lippeverband
Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) sind öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsunternehmen, die als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip leben. Die Aufgaben der 1899 gegründeten Emschergenossenschaft sind unter anderem die Unterhaltung der Emscher, die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie der Hochwasserschutz. Der 1926 gegründete Lippeverband bewirtschaftet das Flusseinzugsgebiet der Lippe im nördlichen Ruhrgebiet und baute unter anderem den Lippe-Zufluss Seseke naturnah um. Gemeinsam haben Emschergenossenschaft und Lippeverband rund 1.700 Beschäftigte und sind Deutschlands größter Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken (rund 782 Kilometer Wasserläufe, rund 1533 Kilometer Abwasserkanäle, 546 Pumpwerke und 59 Kläranlagen).