29. Sitzung der Bezirksvertretung Mengede am 30.10.2024

Verkehrsprobleme ohne Ende

Von Cawi Schmälter

Schwieringhausener befürchten Verkehrschaos
Nach dem üblichen Eröffnungsprocedere durch Bezirksbürgermeister Axel Kunstmann befasste sich die Bezirksvertretung in der Einwohnersprechstunde zum Antrag von Werner Locker, der als Sprecher der Bürger/innen von Schwieringhausen deren Sicht auf die zu erwartende Verkehrsproblematik vortrug.Grund für die Sorgen der Anwohner/innen ist die Ansiedlung der Logistikfirma Hillwood an der Stadtgrenze – jedoch auf Lüner Gebiet. Sie sind sich sicher, dass mit einer geschätzten täglichen Verkehrsbelastung von täglich 500 Fahrzeugen, davon 380 LKW, das Straßennetz nicht ausreicht. Diese Straßen seien zudem nicht für einen LKW-Verkehr geeignet. Die Elsa-Brandström-Straße ist nur in Richtung Brambauer entsprechend ausgebaut. Lünen möge eine vernünftige Verkehrsführung finden. Der Bau einer Entlastungsstraße sei aber, so Kunstmann, von der Dortmunder Nachbarstadt abgelehnt worden. Um die Verkehrsbelastung auf Mengeder Gebiet zu begrenzen, soll deshalb als Reaktion auf diese Ablehnung  nach Fertigstellung der Kanalbrücke ein LKW-Durchfahrtverbot für die nicht mehr zum Vorrangnetz gehörende Schwieringhauser Straße verfügt werden. 

Verkehrslärm am Langenacker

Ein weiteres Problem, das die Bezirksvertretung seit Jahren beschäftigt, bei dem sich aber immer mehr der Eindruck verstärkt, dass keine adäquate Lösung für alle Betroffenen erkennbar ist, verbindet sich mit der Planung und Realisierung der Baumaßnahmen rund um das Projekt LogPoint Ruhr (ehemaliges Knepper-Gelände). Nenad Nemarnik, Anwohner der Straße Langenacker, hatte in einem engagiert vorgetragenen Antrag seinen Unmut über die nicht hinnehmbaren Belästigungen durch den LKW-Verkehr artikuliert. Alle Zusicherungen, die seitens der Verantwortlichen, u.a. auch durch Arnulf Rybicki (Stadtrat für das Dezernat Bauen und Infrastruktur), in der 26. BV-Sitzung am 24.04.24 eingeräumt wurden, seien nicht eingehalten worden. Als Baubeginn sei das 3. Quartal 24 angegeben worden, nichts sei passiert. Jeden Tag werde man noch in den frühen Morgenstunden mit nicht hinnehmbarer Lärmbelästigung („ morgens 5 Uhr, 90 Dezibel, vergleichbar mit Presslufthammer in 10 Meter Entfernung“) malträtiert. Das ursprünglich im Genehmigungsverfahren zu dem geplanten Bauvorhaben und für die vereinbarte Zustimmung vorausgesetzte LKW-Fahrverbot sei einseitig übergangen worden.

Neuer Wein in alten Schläuchen
Mit einer Berichterstattung zu einem Projekt der Stadtverwaltung hatte die Bezirksvertretung mit Frau Sabrina Janz, Frau Susanne Fenstel und Frau Claudia Balke drei Damen aus dem Amt für Angelegenheiten des Oberbürgermeisters und des Rates zu Gast. Dabei ging es um die Koordinierungsstelle Einsamkeit, sowie um die strategischen Projekte Aufbau von nachhaltigen Nachbarschaftsstrukturen /-zentren und die Förderung und Gestaltung von Höfen. Zwar gelang es den Referentinnen, Verständnis für die Wichtigkeit ihrer Aufgabengebiete zu erzeugen, die Umsetzung in die Praxis, die Gewinnung von Ehrenamtlichen oder die Finanzierungsfragen blieben jedoch weitgehend unerwähnt. „Neuer Wein in alten Schläuchen!“ Man erinnere sich an frühere, mit öffentlichen Mitteln unterstützte Wettbewerbe für Hofbegrünungen als Wohnumfeldverbesserung.
Eingebettet unter dem Projektrahmen „nordwärts“ fand der Missundehof als offensichtlich bisher solitäres Beispiel für ganz Dortmund  im sog. Schleswiger Viertel eine besondere Erwähnung. Hier war es gelungen, genügend Akteure zu finden, die tatkräftig mitwirkten und sogar mit der Gründung eines Vereins ein ökonomisch nachhaltiges Nutzungs- und Finanzierungskonzept für die Hoffläche entwickelten. Bleibt zu hoffen, dass die Protagonisten einen langen Atem behalten, um diesen Hof als Muster im ganzen Stadtgebiet verwenden zu können. Ob die Gewinnung von Mitstreitern über ein Bürgerbeteiligungsportal erfolgreich wird, bleibt abzuwarten.

Was gab es sonst noch:

  • Bewilligung von Fördergeldern zur Leseförderung an der Overbergschule und Wilhelm-Rein-Schule
  • Bewilligung von Finanzmitteln für die Beschaffung eines Defibrillators („Turnhalle Vital“)
  • Einstimmiger Beschluss für den Abbau von Fahrradboxen am Bahnhof Mengede
  • Keine Entscheidung für die Errichtung von Parkplätzen „Im Orde“ („ist die Sache der Eigentümer“)
  • Farbliche Kennzeichnung von Sperrflächen „Biehleweg“ (Abschluss Bauarbeiten abwarten)
  • Bodenschwellen „Im Erlenkamp“ (Zur Entscheidung an die Verwaltung weiterleiten)
Zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken!