Die Arbeiten an der Außenfläche auf Zeit des Drogenkonsumraums haben begonnen

Temporäre Aufenthalts- und Entlastungsfläche auf 354 Quadratmetern

Eine bessere Beleuchtung, eine WC-Anlage und Mülleimer auf der Aufenthalts- und Entlastungsfläche sollen das Umfeld rund um den Drogenkonsumraum verbessern. Illegale Handlungen werden nicht toleriert.

Seit dem ersten November besteht der Pachtvertrag zwischen der Stadt Dortmund und dem Eigentümer der Freifläche Grafenhof und Martinstraße. Die Stadt Dortmund hat nun damit begonnen, die 354 Quadratmeter große Fläche aufzubereiten, damit sie dann zeitnah als Aufenthalts- und Entlastungsfläche für die Besucher*innen des Drogenkonsumraums genutzt werden kann.

So wird die Fläche ausgestattet

Nachdem die Fläche zunächst gerodet wurde, wird der Untergrund hergestellt. Das bedeutet konkret den Einbau eines neuen Bodens und anschließend eine Abdeckung mit Dolomitsand. Weiterhin wird ein Doppelstabmattenzaun mit einer Höhe von 1,80 Metern – teilweise mit Sichtschutz – errichtet. Zwei Tore werden in diesen Zahn integriert. Bis der Zaun installiert wird, stellt die Stadt einen Bauzaun auf. Der defekte Bauzaun des Eigentümers wird entfernt.

Das Grundstück wird durch den Einbau eines zweiten Mastkopfes an der vorhandenen Straßenlaterne noch umfassender ausgeleuchtet. Zwei Überseecontainer dienen den Besucher*innen als Wetterschutz mit Sitzmöglichkeit. Ergänzend dazu werden stabile Bänke und Tische aufgestellt. Hier können Möbel aus dem Bestand des Grünflächenamtes genutzt werden, die dann einbetoniert werden. Ergänzt wird die Fläche mit einem WC (1 x Urinal, 1-2 Unisex Toilettenkabinen) und diversen Abfallbehältern für ein sauberes Umfeld.

So wird die Fläche genutzt

Möglichst zeitnah soll die Fläche nun als Aufenthalts- und Entlastungsfläche für Besucher*innen des Drogenkonsumraums zur Verfügung gestellt werden. Insbesondere in Zeiten, an denen der Drogenkonsumraum mit seinem kleinen Außengelände an seine Kapazitätsgrenzen stößt, soll die Fläche als Ausweichfläche für einen Aufenthalt dienen. Streetworker*innen werden sie regelmäßig aufsuchen, analog zum bereits bestehenden Umfeldmanagement der Drogenhilfeeinrichtung kick. Die Fläche wird durch das Umfeldmanagement der Einrichtung begleitet, gehört der aidshilfe dortmund e.V. jedoch nicht und wird nicht von ihr betrieben.

Die Öffnungszeiten der Fläche sollen sich an die Öffnungszeiten der Drogenhilfeeinrichtung kick anpassen. Eine Stunde vor Öffnung und eine halbe Stunde nach Schließung wird die Fläche geschlossen. Sie dient ausschließlich als Aufenthaltsfläche und soll dadurch zur Entlastung des öffentlichen Raums im Nahbereich und erweiterten Umfeld der Einrichtung beitragen. Strafrechtlich relevante Handlungen werden, ebenso wie im öffentlichen Raum, nicht toleriert.

Hintergrund 

Die Stadt hat sich entsprechend des Auftrages aus dem Stadtrat auf den Weg gemacht, einen Alternativstandort für den Drogenkonsumraum und bis zu zwei kleinere Drogenkonsumorte zu finden. Derzeit werden konkrete Standortalternativen bewertet, deren Umsetzbarkeiten geprüft und die erforderlichen Entscheidungs- und Beteiligungsprozesse vorbereitet.

Bis zu einem möglichen Umzug des Konsumraumes und der Ergänzung des Angebotes durch weitere Konsumorte gilt es, parallel am jetzigen Standort zu arbeiten. Insbesondere dank Ordnungsamt und Polizei ist es gelungen, die Szene verstärkt in Richtung Drogenkonsumraum in der Martinstraße zu lenken. Dies führt aufgrund der begrenzen Kapazitäten der Einrichtung und des unterdimensionierten Außenbereichs dazu, dass sich die Szene vor und nach den Öffnungszeiten sowie bei hoher Auslastung verstärkt im direkten Umfeld aufhält – mit negativen Auswirkungen auf die Nachbarschaft.

Daher richtet die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Betreiber des Konsumraumes eine aktuell unbebaute Fläche an der Ecke Martinstraße / Ecke Grafenhof als Aufenthaltsbereich für die Szene her. Ziel ist es, die Belastung für das Umfeld bis zu einem möglichen Umzug des Drogenkonsumraums zu reduzieren und die Szene aus dem öffentlichen Raum auf die Fläche zu lenken. Die Fläche wird durch das Umfeldmanagement betreut.

Dabei handelt es sich um einen Versuch. Sollte er erfolgreich sein und die Belastung des Umfeldes sinken, kann die Fläche maximal bis zum möglichen Umzug des Konsumraums genutzt werden, da der Eigentümer der Fläche diese perspektivisch bebauen wird. Bleibt der Erfolg jedoch aus, wird der Versuch kurzfristig abgebrochen.

Quelle: Pressestelle der Stadt Dortmund