Ein Stück Mengeder Stadtbezirksgeschichte ( Teil I + II )

Die Kolonie „Zeche Adolf von Hansemann“

Blick in die Hansemannstraße

Von Gerd Latterner

Vorbemerkungen:
Vor längerer Zeit wurde ich gefragt, ob ich über die “Hansemannsiedlung“ einen Artikel schreiben könne. Nachdem ich spontan zugesagt hatte, schlich ich mich in der “Hansemannsiedlung“ und um das Schreiben herum. Die Beschäftigung mit dieser Siedlung ließ mich allerdings nicht mehr los. Insbesondere, weil die Familie meiner Frau lange Jahre in Siedlungsnähe wohnte und ich, als 1977 in Oestrich Zugezogener, von der Zeche, der Kokerei und der Siedlung fasziniert war. 
Das Ergebnis meiner Nachforschungen habe ich in vier Teile untergliedert.
Teil I:  Entstehungsgeschichte der Hansemannsiedlung
Teil II  Bauabschnitt 1 – Entwicklung bis zum heutigen Zustand
Teil III Bauabschnitte 2 + 3 – Entwicklung bis zum heutigen Zustand
Teil IV Bauabschnitt 4 – Entwicklung bis zum heutigen Zustand
In der heutigen Veröffentlichung werden Teil I und Teil II behandelt, die beiden übrigen Teile in der folgenden Veröffentlichung.

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Kurznachrichten: Gedenkfeier zum Volkstrauertag im Stadtbezirk Mengede

Gedenkfeier zum Volkstrauertag 14.11.2021 um 11:15 Uhr am Mahnmal in Bodelschwingh

Am kommenden Sonntag ist alljährlicher Volkstrauertag. Der Volkstrauertag ist in Deutschland ein staatlicher Gedenktag und gehört zu den sogenannten stillen Tagen. Er wird seit 1952 zwei Sonntage vor dem ersten Advent begangen und erinnert an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen.

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Denkmal des Monats Oktober 2021

Das Heimathaus am Widum in Mengede

Heimathaus am Widum – westlicher Giebel

Voraussichtlich im Oktober wird der Heimatverein Mengede wieder Präsenzveranstaltungen im „Heimathaus am Widum“ anbieten, denn dann sollen die umfangreichen Sanierungsarbeiten abgeschlossen werden – Anlass für die Denkmalbehörde Dortmund, das Objekt an der Williburgstraße 27 als „Denkmal des Monats Oktober 2021“ vorzustellen.

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Denkmäler, Bauten und Geschichten aus dem Stadtbezirk * ( 4 )

Das Kreuz im Amtshauspark

Von Franz-Heinrich Veuhoff

Das Hochkreuz ist einziger verbliebener, sichtbarer Hinweis auf den früheren katholischen Friedhof (1856-1900). Gestiftet wurde es bei Anlage des Friedhofs 1856 von den Eheleuten Theodor Markmann und Elisabeth geb. Möllmann aus Elmenhorst (heute Hof Wulhorst).
Aus Ruhrsandstein, mit einem gusseisernen Korpus und INRI Schild wurde es 1856 gefertigt und hat als stummer Zeitzeuge mehr als 150 Jahre überstanden. Eingeweiht wurden Kreuz und Friedhof am 25.11.1856 von mehreren Geistlichen unter ihnen auch Pfarrer Auerhahn, Pfarrer in Mengede von 1852 – 1871, der hier auch seine letzte Ruhe fand. Sein Grabstein liegt vor dem Kreuz, darauf ein Kelch mit der Inschrift: „Betet für den Pfarrer Auwermann, geboren am 25.08.1805, gestorben am 08.09.1871.“

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„Sein & Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“

  Planungen zum Tag des offenen Denkmals 2021 in Dortmund laufen – Aufruf zur Teilnahme am FotowettbewerbDSC01011

Als diesjähriges Motto des Tags des offenen Denkmals hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ausgegeben: „Sein & Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“; ein Motto, das von der Denkmalbehörde der Stadt Dortmund übernommen worden ist.Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ermuntert seit einiger Zeit dazu auf, mit der Kamera auf Denkmal-Entdeckungstour zu gehen und besonders gelungene Aufnahme im Internet hochzuladen.

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Neues vom Glockenspiel am „Mengeder Campanile“

Es geh‘n ein paar Glocken  auf Reisen

Salvatore Adamo schickte einst musikalisch eine Träne auf Reisen. Ohne als Belgier zu wissen, dass eine Träne nicht die deutsche Übersetzung für den französischen  Zug, le train, ist. Gleich mehrere Glocken schickt in diesen Tagen Werner Locker im Auftrag des Kulturvereins Saalbau auf die Reise. Im Gegensatz zu Adamo weiß er aber genau, was er auf die Reise schickt und wie gewichtig im doppelten Sinne sein Frachtgut ist. Es sind vier von zwölf Glocken, die am Mengeder Campanile, dem Saalbauturm, installiert werden sollen.

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Denkmäler, Bauten und Geschichten aus dem Stadtbezirk * ( 3 )

Der Mengeder Saalbau
Feuerwehrgerätehaus – Turnhalle – Wohnhaus – Veranstaltungsstätte – Restaurant

Von Franz-Heinrich Veuhoff

Situation um 1900
Die industrielle Entwicklung verbunden mit dem enormen Einwohnerzuwachs im heutigen Stadtbezirk Mengede zum Ende des 19. Jahrhunderts erforderte von der Gemeinde umfangreiche Baumaßnahmen, da Räumlichkeiten zur Unterbringung der Gerätschaften der gemeindeeigenen Betriebe fehlten.
So lag das Feuerwehrgerätehaus damals außerhalb der Ortschaft im Breich der heutigen Spinnen-Kreisverkehre. Die „Magirusleiter“ der Feuerwehr (erstes motorgetriebenes Leiterfahrzeug, 1904 von Magirus entwickelt) wurde in einem angemieteten Raum untergestellt und der Übungsturm neben dem Gerätehaus war baufällig.

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Über 900 Jahre alt: Bohlenweg aus dem Mittelalter entdeckt

Älter als das bislang bekannte Ostentor! Archäologen finden einzigartigen Bohlenweg aus dem Hochmittelalter

Nicht aus festgestampftem, verdichtetem Lehm oder einem Steinpflaster besteht der älteste bekannte Weg, über den die Bürger der Stadt, Händler oder auch Reisende von Osten kommend in das hochmittelalterliche Dortmund gelangten, sondern offensichtlich aus Eichenhölzern.


Der Sensationsfund ©Katharina Kavermann, Dortmund-Agentur

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Denkmäler, Bauten und Geschichten aus dem Stadtbezirk * ( 2 )

 Westfalenhof Mengeder Straße 686 –
Gastwirtschaft, Gartenwirtschaft, Freiluftkegelbahn, Saal, Wohnung, Brauerei und Eiskeller alles zusammen

Von Franz-Heinrich Veuhoff

Die Bebauung der südlichen Ortslage – Gerichtsherrschaft der Herren von Bodelschwingh – erfolgte im frühen 14. Jahrhundert. Um diese Zeit wird auch das erste Gebäude errichtet worden sein, auf dessen Grundmauern in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert die ehemalige Gaststätte „Haus Krampe“, „Schimmel“, „Kaffsack“ bzw. „Westfalenhof“ entstand.
Gerichtshaus und auch Rathaus des Bodelschwing‘schen Anteils im Kirchdorf war Haus Krampe. Vorgelagert lag über mehrere Jahrhunderte bis zur Einrichtung des heutigen Mengeder Marktes (1915) der Marktplatz des alten Mengede. Die drei Familien Krampe (bis 1755), Schimmel (bis 1907) und Kaffsack (bis 2012) boten in ihrem Lokal Bier und Branntwein, Veranstaltungsflächen für Theater, Versammlungen und Feierlichkeiten in einem großen Saal und in den herrlichen Gartenanlagen u.a. auch eine Freiluft-Kegelbahn an.  Weiterlesen

Der Tempel der Ruhe – ein klassizistisches Kleinod im Bodelschwingher Wald

Denkmal des Monats April 2021

Ein kleiner runder Tempel ragt aus dem Grün mitten im Bodelschwingher Wald hervor. Als „Tempel der Ruhe“ bildet er das Zentrum eines Privatfriedhofes, der zum nahe-gelegenen Schloss Bodelschwingh gehört. Mehr als zwölf Monate dauerten die aufwändigen Restaurierungsarbeiten an dem kleinen Bauwerk – Anlass für die Denkmalbehörde Dortmund, diese Objekt als Denkmal des Monats April 2021 vorzustellen.

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Der frisch restaurierte „Tempel der Ruhe“

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Denkmäler, Bauten und Geschichten aus dem Stadtbezirk *

Der Steiger – nicht nur im Bergbau ein Beruf

Von Franz-Heinrich Veuhoff

Fragt man im Ruhrgebiet Menschen nach dem Begriff „Steiger“, bekommt man spontan die Antwort: Das ist ein leitender Zechenbeamter!
Doch so einfach ist die Antwort nicht, denn auch die Feuerwehren hatten den „Steiger“! Aber der Reihe nach:
Sensationell wurde über den Verlauf des Theaterbrandes in Karlsruhe vom 28. Februar 1847 berichtet, bei dem ein neu aufgestelltes „Pompiercorps“ aus Durlach in kurzer Zeit an der Brandstelle Löscharbeiten aufnahm. Der dortige Stadtbaumeister Hengst hatte eine Truppe zusammengestellt, die durch zielgerichtetes, energisches Handeln das Großfeuer vor der Ausdehnung auf weitere Gebäude abriegelten und nicht wie üblich ausbrennen ließen, sondern sogar noch löschten. Besonders hervorgehoben wurde eine bis dahin beispiellose, vor allem bezüglich der Steiger gar nicht für möglich gehaltene Tat. 

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Denkmalschutz in Mengede erhält unerwartete Impulse

Archäologische Forschungsergebnisse wurden im Mengeder Volksgarten vorgestellt

Mit Spannung in Fachkreisen und in Politik und Gesellschaft erwartet, stellte die wissenschaftliche  Referentin für Provinzialrömische Archäologie in Westfalen-Lippe, Frau Dr. Antonia Prilonia, nun die Ergebnisse ihrer langjährigen Forschungsarbeit im Raum Dortmund vor.
Wegen der andauernden Coronakrise fand die Präsentation im Volksgarten Mengede unter Einhaltung der geltenden Gesundheitsregeln statt.
Frau Dr. Prilonia erläuterte den zahlreichen ZuhörerInnen, dass sich im nordwestlichen Teil der Stadt Dortmund, auf dem Gebiet des Stadtbezirkes Mengede, einst ein bedeutendes Lager der Römer befand. Es diente den römischen Legionären während der Zeit der Germanienfeldzüge als Stützpunkt und war dementsprechend sehr gut befestigt. Nach einem interessanten Exkurs über die Geschichte der Römer in Westfalen kam die Wissenschaftlerin zu der für Mengede bedeutsamen Enthüllung:

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Die Fassade am Mengeder Saalbau ist marode. Umfassende Sanierung kostet knapp 1,7 Millionen €

Was ist nun mit dem Glockenspiel und den Turmuhren?

Die Fassade ist marode und muss saniert werden

Aufgrund sichtbarer Risse und Abplatzungen an den Gesimsen des Hauptgebäudes und des Turmes am Saalbau Mengede, ist eine Fassadenuntersuchung zur Feststellung des allgemeinen bautechnischen Zustandes durchgeführt worden.

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Urkunde aus dem Jahr 1900 im Wetterhahn der Kirchturmsspitze ist wieder in der Gemeinde gelandet

Auf der Kirchturmspitze des großen Turmes der katholischen St. Remigiuskirche thronte bis 1966 ein stolzer Wetterhahn, der bei einem Sturm herabstürzte und wegen zu großer Schäden dann durch ein Kreuz ersetzt wurde.
In der Kugel, auf der einst der Hahn saß und dann das Kreuz befestigt wurde, fanden Arbeiter seinerzeit eine Metallkapsel, in der sich verschiedene Schriftstücke befanden – unter anderem eine auf Schafsleder geschriebene Urkunde aus dem Jahre 1900, in welcher der damalige Pfarrer Bukes die aktuelle Entwicklung der katholischen und politischen Gemeinde Mengede um die Jahrhundertwende darstellt.

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